Polizei sucht nun nach drei spektakulären Gewalttaten die unbekannten Räuber Neuer Überfall: Diesmal wird Kassiererin morgens in einem Einkaufsmarkt gefesselt
Nach den Gewalttaten am Wochenende, bei denen ein Taxifahrer und fünf Passanten überfallen und ausgeraubt wurden, ist es gestern erneut zu einem schweren Raub gekommen. Unbekannte fesselten die Kassiererin eines Marktes und raubten das Geld aus dem Tresor.
Magdeburg l Während die Kriminalisten noch wegen der Raubserie und dem Taxifahrerüberfall am anderen Ende der Stadt ermittelten, schlugen in Cracau wieder zwei Räuber zu. Sie überfielen am frühen Morgen eine 28-jährige Verkäuferin, als diese gerade den Markt gegen 5.50 Uhr aufschließen wollte. Die maskierten Männer mit einem ausländischen Akzent verlangten von der Frau, den Tresor zu öffnen. Eine Waffe hatten sie aber, zumindest offensichtlich, nicht dabei. Die Täter drohten der Frau immer wieder mit Schlägen und fragten nach Geld. Die Frau übergab den Männern den Inhalt des Tresors, eine bisher noch unbekannte Summe Bargeld. Anschließend fesselten die Männer die junge Frau und schlossen sie in der Toilette ein.
Erst gegen 6.20 Uhr hörte ein Lieferant die Hilferufe der Frau aus der Toilette. Die alarmierten Polizisten konnten die Frau schließlich befreien. Sie blieb unverletzt. "Wir haben umgehend einen Fährtenhund eingesetzt, der aber in der Nähe des Tatortes die Spur verlor", erklärte gestern Polizeisprecher Bernhard Wessner weiter.
Möglicherweise hatten die Räuber dort ihr Fahrzeug abgestellt und flüchteten damit.
Die Polizei schließt nicht aus, dass die Täter das Gelände zuvor auskundschaftet hatten. "Möglicherweise ist jemandem einer der Unbekannten im Umfeld des Marktes aufgefallen", erklärt Wessner weiter.
Heiße Spur nach Überfall auf Taxifahrer
Nach dem Überfall auf einen 52-jährigen Taxifahrer in der Nacht zum Sonnabend hat die Polizei inzwischen erste Anhaltspunkte. "Die Recherchen laufen auf Hochtouren", erklärte gestern Polizeisprecher Bernhard Wessner weiter. Das Großraum-Taxi war zunächst für eine feste Adresse in Westerhüsen bestellt worden. Dort warteten die fünf späteren Täter bereits auf der Straße. Sie ließen sich in die Leipziger Chaussee (Höhe ATU) fahren.
Dort wollte der erste Fahrgast das Taxi verlassen, wobei dieser dann auf der Beifahrerseite sich von der Reling mit den Füßen zuerst ins Auto schwang und nach dem Fahrer trat.
Dieser wurde auch durch die vier noch im Fahrzeug sitzenden Personen mit Faustschlägen, Tritten und mit einer Bierflasche traktiert.
Das Opfer erlitt vor allem Prellungen. Die Täter erbeuteten 60 Euro Wechselgeld. Es war für den Mann die erste Schicht an diesem Morgen (Volksstimme berichtete).
Die Ermittler hoffen nun über die angegebene Adresse an die Täter zu kommen. Bisher haben die Spuren aber noch nicht für eine vorläufige Festnahme gereicht, hieß es weiter.
Am Sonntag war zwischenzeitlich im Videotext eines öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders von einem festgenommenen Verdächtigen berichtet worden, was sich aber als Falschmeldung herausstellte.
Zwei Opfer nach Raubserie noch im Krankenhaus
Das 16-jährige und 33-jährige Opfer der Serie von Überfällen auf fünf offenbar wahllos ausgewählte Passanten befinden sich noch im Krankenhaus. In der Nacht zum Sonntag hatten fünf bis sechs Personen offenbar in unterschiedlicher Beteiligung Jagd auf potenzielle Opfer gemacht. Die Täter, so die Erkenntnisse der Beamten, hatten vermutlich jeweils ihre beiden Fahrzeuge in der Nähe der Tatorte abgestellt. Sie schlugen brutal mit einem Schlagstock auf ihre Opfer ein und erbeuteten unter anderem zwei Handys, MP3-Player und zwei Paar Schuhe.
Die Serie begann um 19.05 Uhr mit dem schwer verletzten 16-Jährigen in der Leipziger Straße. In Höhe der Bahnhofstraße 40 wurde das zweite Opfer gegen 20 Uhr schwer verletzt. Der 33-Jährige wurde ebenfalls mit dem Schlagstock zusammengeschlagen. Die Räubergruppe zog nur eine Straßenecke weiter wieder zurück in die Hallische Straße, wo ein 15-Jähriger beraubt wurde. Der Jugendliche kam mit leichteren Verletzungen davon. Von dort wechselten die Räuber mit ihren Fahrzeugen dann aus der Innenstadt in die Salbker Straße (Süd). Dort versuchten sie, einen 41-jährigen Mann auf dem Parkplatz des Penny-Marktes auszurauben. Dies scheiterte allein an der Tatsache, dass der Mann nichts Erbeutenswertes bei sich hatte. Er kam mit dem Schrecken davon. Der letzte Überfall erfolgte um 21.20 Uhr am Sudenburger Bahnhof. Hier erbeuteten die Täter von einem 17- und einem 18-jährigen Jugendlichen jeweils die Schuhe.
Hinweise zu den drei Raubüberfällen nimmt die Polizei unter
Telefon 5 46 23 96 entgegen.