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Notaufnahmen-Gebühr Schuld sind nicht die Patienten

Die überfüllten Notaufnahmen sind nur ein Spiegelbild dessen, was im ambulanten System schiefläuft.

16.07.2018, 18:52

Nun soll eine Art Abschreckungsgebühr das Dilemma überfüllter Notaufnahmen lösen. Die Phantasie ist bei den Ärztefunktionären offenbar schrankenlos, um Patienten fernzuhalten. Die Frage, warum das bestehende System an seine Grenzen stößt, stellt bei den Kassenärztlichen Vereinigungen offenbar niemand. Aus gutem Grund, denn die Bereitstellung einer angemessenen ambulanten Versorgung mit Haus- und Fachärzten liegt in ihrer Verantwortung.
Da hapert es seit Jahren. Mehrere Monate Wartezeit auf einen Termin beim Facharzt sind bekannt. Dass es dann zu einer Verlagerung in das Notfallsystem kommt, ist kein Wunder. Die überfüllten Notaufnahmen sind somit nur ein Spiegelbild dessen, was im ambulanten System schiefläuft.
Jetzt im Patienten den Schuldigen für überlastete Notaufnahmen zu suchen, ist dreist. Zumal der Kranke damit noch zum Arzt gemacht wird, der bei starken Schmerzen zwischen harmlos und ernsthaft selbst unterscheiden soll.
Zum Artikel "Magdeburger Uniklinik lehnt Strafgebühr ab"