Perlmutt oder Holz: Knopfmachermuseum zeigt Handwerkskunst
Wenn er fehlt, der Knopf, fehlt selbst der schicksten Klamotte womöglich der letzte Pfiff. Und das nicht erst seit heute.
Kelbra (dpa) - Knopf ist nicht gleich Knopf: Denn so manches Kleidungsstück wird erst durch einen außergewöhnlichen Knopf zum Hingucker, erzählt Heike Gesang, Vorsitzende des Förderkreises für Heimatgeschichte in Kelbra. In der Kleinstadt im Landkreis Mansfeld-Südharz gibt es ein Knopfmachermuseum. Es erinnert anhand von Exponaten, Dokumenten und Werkzeugen an das alte Handwerk.
Etwa 100 000 Knöpfe gehören zum Fundus des Museums, schätzt Gesang. Zu den Besonderheiten zählten Knöpfe aus Perlmutt, Holz und Glas. Eine Weltkarte zeigt Besuchern anschaulich, wo einst das Material für Knöpfe herkam - etwa Perlmutt aus Muscheln der Meere oder Kunststoff aus DDR-Betrieben. Bis 1990 wurden den Angaben nach in Kelbra Knöpfe hergestellt, so in einem Betriebsteil eines Werkes aus dem benachbarten Bad Frankenhausen (Kyffhäuserkreis). Seit dem Jahr 2000 gebe es in Kelbra das Museum, das in Trägerschaft der Stadt sei.
Dort erfährt der Besucher auch, wie viel Arbeit, Geschick, Kreativität und auch Technik nötig sind, bis ein Knopf ein Knopf ist, wie Gesang sagt. Sie kümmert sich mit Mitstreitern ehrenamtlich um das Museum, das Schulklassen wie auch Menschen auf Wandertouren durch den Südharz und den Kyffhäuser besuchen. In Bad Frankenhausen gibt es eine Schau im Regionalmuseum im Schloss.
Heute zählt Deutschland nach Informationen der Modebranche nur noch wenige Traditionshersteller von Knöpfen. Die meisten Knöpfe würden heute in Asien produziert. In Bärnau (Bayern) zeigt das Deutsche Knopfmuseum laut Internetauftritt diese alte Handwerkskunst.