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Personalmangel Umfeld und Bezahlung müssen stimmen

Zu erwarten, dass junge Richter in Sachsen-Anhalt einen Job annehmen, weil hier studiert oder hier ihre Wurzeln haben, ist blauäugig.

Von Bernd Kaufholz 27.02.2019, 00:01

Bis 2030 will Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU) gezwungenermaßen 50 Richter neu einstellen. Damit nicht in absehbarer Zeit Schilder an den Gerichtstüren hängen: Wegen Personalmangels geschlossen! Einsicht in die Notwendigkeit.
Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen. Sind sich doch Experten, die wissen, wie es im Haifischbecken „Justiz-Nachwuchs“ aussieht, sicher, dass die Zahl 50 Neu-Richter zwar gut berechnet ist, aber mit der Realität nichts zu tun hat. Denn die politische Stoßrichtung ist das eine, die Absolventen, die zum Beispiel an der Fakultät der Matin-Luther-Universität Halle-Wittenberg studiert haben, in Sachsen-Anhalt zu halten, das andere.
Und an dieser Stelle klemmt die Säge. Zu erwarten, dass jemand, nur weil er im Land studiert und/oder seine Wurzeln zwischen Arendsee und Zeitz hat, hier auch einen Job annimmt, ist blauäugig. Das Umfeld und die Bezahlung müssen stimmen. Gelingt das nicht, zerplatzt der 50-Richter-Traum wie eine Seifenblase.