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Polizeiausbildung Mehr Bewerber für die Landespolizei

Sachsen-Anhalts Innenministerium bietet 700 Ausbildungsplätze und verzeichnet fast 900 Bewerbungen mehr als im Vorjahr.

19.05.2017, 23:01

Aschersleben (dpa) l Mehr Personal, neue Räume und Bauarbeiten auf dem ganzen Gelände: Die Fachhochschule der Polizei bereitet sich auf die steigende Zahl an Auszubildenden für die Landespolizei vor. Seit September 2016 laufen in Aschersleben jeden Tag Auswahlverfahren für den neuen Jahrgang, wie Hochschul-Rektor Frank Knöppler sagte. 15 Bewerber würden jeden Tag eingeladen. Insgesamt reichten 4650 junge Menschen ihre Unterlagen für die Ausbildung zum Polizisten ein. Das sind fast 900 mehr als im Vorjahr. Auch der Bedarf ist gewachsen. Statt 330 sollen in diesem Jahr insgesamt 700 Plätze vergeben werden.

Bereits seit einigen Jahren bildet die Fachhochschule stetig mehr Nachwuchskräfte aus. Gab es im Jahr 2013 noch 150 neue Anwärter, so waren es voriges Jahr bereits 330. Dieser Jahrgang soll noch einmal doppelt so groß sein. Ab 2018 sollen es noch 550 sein, Tendenz wieder leicht sinkend. Die Ausbildungsanstrengungen sollen dafür sorgen, dass nach jahrelangem Personalabbau im Jahr 2021 statt 5700 wieder 6400 Polizisten im Einsatz sind.

Innenminister Holger Stahlknecht besuchte am Freitag mit den Innenexperten der Landtagsfraktionen die Fachhochschule, um über die laufenden Vorbereitungen zu informieren. Die Bemühungen seien eine "enorme Kraftanstrengung" und nur mit "viel Manpower zu bewältigen", sagte der CDU-Politiker.

Anpassungen gibt es laut FH-Rektor Knöppler auf allen Feldern: Das Lehrpersonal werde nahezu verdoppelt, ab Herbst sollen übergangsweise Container für die Ausbildung auf dem Gelände stehen. Perspektivisch werde eine weitere Schießstätte ebenso gebraucht wie weitere Parkplätze, Übungswohnungen und Stätten für die Ausbildung zur Tatortarbeit oder Nahkampftraining, zählte er auf. Im Frühjahr 2019 werde die Spitze an Auszubildenden erreicht. Dann werden mehr als 1200 junge Menschen an der Fachhochschule trainieren und büffeln – wenn genügend gute Kandidaten gefunden werden.

"Wir haben genügend auf unserer Rangliste", sagte Knöppler. "Wir müssen sie nur alle durchkriegen." Hemmnisse seien neben dem Scheitern im Auswahlverfahren etwa unvollständige Unterlagen der Bewerber – und der Wettbewerb mit anderen Bundesländern, die ebenfalls mehr Nachwuchs suchten. Stahlknecht sagte, er sei vorsichtig optimistisch, dass 700 Anwärter gefunden werden können. In der ersten von zwei Einstellungsrunden waren im Frühjahr 226 der 300 angebotenen Plätze besetzt worden. Die anderen Anwärter sollen im Herbst anfangen.