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Musiker aus zehn Nationen zu Gast Festival in Magdeburg: Eine Weltreise mit der Gitarre

Saitenkünstler aus zehn Nationen spielen beim Gitarrenfestival vom 7. bis 10. September in Magdeburg. Geladen sind internationale Größen und Geheimtipps.

Von Grit Warnat 17.08.2023, 13:34
Das Aka-Trio fliegt nach Deutschland, um am 9. September beim Gitarrenfestival auf der Bühne zu stehen.
Das Aka-Trio fliegt nach Deutschland, um am 9. September beim Gitarrenfestival auf der Bühne zu stehen. Foto: Anna Kunst/Forum Gestaltung

Magdeburg - Sie werden aus Rom, London und Helsinki einfliegen, um in Magdeburg gemeinsam als Aka-Trio auf der Bühne zu stehen: der italienische Gitarrist Antonio Forcione, der senegalesische Koraspieler Seckou Keita und der brasilianische Perkussionist Adriano Adewale. Drei verschiedene Kontinente sind in ihrem Trio vereint und damit Musik sehr verschiedener Kulturen und Traditionen. Seit mehr als einem Jahrzehnt spielen sie schon gemeinsam, gehen auch solo ihrer Wege, um sich wieder wie Anfang September gemeinsam auf der Bühne zusammenzufinden.

„Ich freue mich unglaublich auf die drei Musiker“, sagt Norbert Pohlmann vom Magdeburger Forum Gestaltung auf die Frage nach den Highlights. Aber eigentlich, so schiebt er gleich nach, wolle er nicht werten, weil das, was auf dem viertägigen Konzertprogramm stehe, die ganze Bandbreite der Gitarrenkunst bediene. „Wir bieten eine Weltreise in die Gitarrenmusik“, sagt er und spielt auf die Musiker aus zehn Nationen an, aber auch auf die große stilistische Vielfalt, die sie präsentieren.

Blues, Ragtime, Jazz, Folk, Metal, südamerikanische Folklore, Flamenco. Pohlmann blättert den Flyer auf: Peter Finger, Biber Herrmann Jacques Stotzem, Jon Gomm, das Rafael Cortés Trio, „Hands on Strings“ mit Thomas Fellow und Stephan Bormann. Bormann, der selbst seit vielen Jahren erfolgreich tourt und Professor an der Dresdner Musikhochschule ist und Gitarre Jazz/Rock/Pop lehrt, hat das Magdeburger Festival mitbegründet. Es findet jetzt zum sechsten Mal statt – kontinuierlich. Selbst in der Corona-Zeit gab es keine Unterbrechung.

Pohlmann hat erneut die Gesamtleitung über das Festival, Bormann zeichnet für den künstlerischen Part zuständig. Es gibt mit dem Forum Gestaltung und dem Gesellschaftshaus wieder zwei Spielstätten. Vier Abende sind gefüllt mit Konzerten. Überschrieben sind sie „Acoustic Music“, „With Fingers and Style“, „Global Sounds“ und „Ladies Afternoon“. Am Damen-Tag, dem Schlusspunkt des Festivals, stehen Karlijn Langendijk aus den Niederlanden, Lucy Zhao aus China und Sophie Chassée aus Deutschland auf der Bühne.

Die gebürtige Pekingerin Lucy Zhao steht wie auch der Senegalese Seckou Keita für die unterschiedlichsten Facetten des Instruments. Keita, dessen Wahlheimat Großbritannien ist, spielt Kora, eine westafrikanische Stegharfe. Lucy Zhao hat sich schon seit ihrem neunten Lebensjahr der chinesischen Pipa verschrieben, einer gezupften Schlangenhalslaute, deren Korpus ein wenig an eine Birne erinnert. Seit einigen Jahren schon lehrt sie selbst dieses traditionelle Instrument. Wie es sich anhört? Am 10. September hat sie ihren Auftritt in Magdeburg.

„In memoriam Victor Jara“ ist das Musikfestival untertitelt. Der chilenische Liedermacher wurde im September 1973 während der Pinochet-Diktatur in seinem Heimatland ermordet. 50 Jahre ist es her, dass der bekannte Sänger mit 44 Schüssen getötet wurde. Für Pohlmann und Bormann ist dieses Erinnern ein Blick ins Heute. „Aufeinander zugehen, einander zuhören“, schreiben beide im Flyer. Es ist Prämisse der Festival-Macher.