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Mit Shop und Café Warum der Domschatz Halberstadt ein neues Besucherzentrum erhält

Der Domschatz Halberstadt empfängt zukünftig seine Gäste in einem neuen Besucherzentrum mit Shop und Café. Eröffnung ist am 26. August zum Domschatzfest. Was erhofft sich die zuständige Kulturstiftung Sachsen-Anhalt vom neuen Entrée?

Von Grit Warnat 20.07.2023, 10:27
Blick ins neue Besucherzentrum mit Café, Shop und Ticketverkauf.   Eröffnet wird es zum Domschatzfest am 26. August.  Erst gibt es einen Festakt, ab 14 Uhr ein Progamm mit Entdeckermeile für Erwachsene und Kinder. Der Eintritt ist an dem Tag frei.
Blick ins neue Besucherzentrum mit Café, Shop und Ticketverkauf. Eröffnet wird es zum Domschatzfest am 26. August. Erst gibt es einen Festakt, ab 14 Uhr ein Progamm mit Entdeckermeile für Erwachsene und Kinder. Der Eintritt ist an dem Tag frei. Foto: dpa

Halberstadt

Die ehemalige Stolbergsche Kurie ist saniert. Im Untergeschoss gibt es ein Café und einen Shop. Dort liegen Brillenetuis, Trinkbecher und Lesezeichen mit Motiven des mittelalterlichen Domschatzes. Die Auswahl an Postkarten ist groß. Über einen Bildschirm flimmern Gewänder, Goldschmuck und Reliquien, dann wirbt man in großen Lettern für den „größten mittelalterlichen Domschatz außerhalb des Vatikans“. Hier wird es künftig die Tickets für die Besucher des Domschatzes Halberstadt geben. Die Kulturstiftung spricht von einer „neuen Aufenthaltsqualität“.

Bald kein Eingang mehr über das „lange Haus“

Wer den wertvollen mittelalterlichen Schatz sehen will, benutzt bis Ende August wie gewohnt den Eingang über das sogenannte „lange Haus“, einen mehr als 40 Meter langen Gebäuderiegel direkt neben dem Kreuzgang. Seit 2008 ist der geradlinige, moderne Bau eines Berliner Architekten der offizielle Eingang zur damals gleichfalls völlig neu konzipierten Dauerausstellung. Zu sehen sind die ältesten Wandteppiche der Welt, wertvolle Goldschmiedearbeiten, Schnitzereien aus Elfenbein und Gewänder aus Gold und Seide. Mehrere Millionen Euro wurden investiert. Der einstige Bundespräsident Horst Köhler kam zur Einweihung nach Halberstadt und zeigte sich angetan von der Pracht des mittelalterlichen Kirchenschatzes.

Die Zeiten, als sich vor der Tür Schlangen bildeten, sind vorbei. 100000 Besucher kamen im ersten Jahr nach der Eröffnung, eine enorme Zahl für Halberstadt. Heute besuchen den Domschatz jährlich etwa 25000 zahlende Gäste. Mit dem neuen Besucherzentrum wolle man einen besseren Service rund um Dom und Domschatz bieten, sagte gestern Eike Henning Michl, Wissenschaftlicher Direktor der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, der mit einem Teil seines Teams die oberen Räumlichkeiten der Stolbergschen Kurie bezieht. Und natürlich erhoffe man sich, dass von den Tausenden Dombesuchern viele auch für den Domschatz zu begeistern sind. Der bisherige Eingangsbereich im „langen Haus“ bleibt ein Verwaltungsbau mit Depot, Werkstätten und der Bibliothek.

Das neue Besucherzentrum befindet sich gegenüber vom Nordportal des Gotteshauses. Dieses Portal soll zukünftig der Eingangsbereich sein. Michl kündigte eine völlig neue Besucherführung an: Der Weg führe zunächst in die Kathedrale und dann erst weiter in den Kreuzgang und die mittelalterliche Schatzkammer. Der Zutritt zum Gotteshaus bleibe kostenfrei, sagt Michl. Mit dem Ticket (8 Euro, ermäßigt 6 Euro) könne man sich über einen Kartenscanner Zutritt zum Domschatz verschaffen.

Im Moment ist eine Orientierung äußerst schwer, vor allem, weil das Nordportal eine Baustelle ist. Gerüste stehen und Bauzäune. Die Fachleute werden dort noch drei Jahre restaurieren.

Michl sagte, Schilder sollen folgen, das Café möchte auch draußen mit Bestuhlung zum Verweilen einladen. Mittelfristig sollen freie Flächen gestaltet werden.

Am 26. August wird das Besucherzentrum mit einem Domschatzfest eröffnet.