Spannungen am Finanzmarkt Banken parken mehr Geld bei der EZB
Frankfurt/Main (dpa). Die Spannungen am Geldmarkt des Euroraums scheinen weiter zuzunehmen. Zuletzt haben die Banken des Euroraums über Nacht 128,719 Milliarden Euro bei der Europäischen Zentralbank (EZB) als eintägige Einlagen hinterlegt, wie die EZB gestern mitteilte. Dies sind rund 22,8 Milliarden Euro mehr als zu Wochenbeginn. In der vergangenen Woche am Freitag hatte die Summe mit 90,523 Milliarden Euro noch deutlich unter der Marke von 100 Milliarden Euro gelegen. Der Höchstwert in diesem Jahr liegt bei rund 145 Milliarden Euro, der Anfang August erreicht wurde.
Die Einlagen der Banken bei der Europäischen Zentralbank gelten als Indikator für das Misstrauen der Institute untereinander. Die Geschäftsbanken erhalten für diese Einlagen derzeit einen Zins von nur 0,75 Prozent, während sie für einwöchige Liquidität bei der Notenbank 1,50 Prozent zahlen müssen. Den Zinsverlust nehmen die Banken gegen eine höhere Sicherheit in Kauf.
Als ausschlaggebend für die aktuell hohe Risikoscheu der Banken untereinander gilt die allgemein angespannte Marktlage und die Schuldenkrise im Euroraum.