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Erdbeerfelder Wo man in Sachsen-Anhalt ab sofort Erdbeeren pflücken kann 

Juhuu, die Erdbeerfelder haben geöffnet! Wo man in Sachsen-Anhalt ab sofort Erdbeeren pflücken kann, wie die Öffnungszeiten sind und was man beim Ernten der roten Früchte unbedingt vermeiden sollte.

Von DUR/rw Aktualisiert: 12.06.2024, 16:40
Die ersten Erdbeerfelder in Sachsen-Anhalt haben geöffnet.
Die ersten Erdbeerfelder in Sachsen-Anhalt haben geöffnet. Foto: dpa

Magdeburg. - Endlich: Die Erdbeerzeit hat angefangen. Zwar kann man die roten Früchte schon seit Wochen im Supermarkt kaufen, doch am besten schmecken sie frisch vom Feld.

Wo in Sachsen-Anhalt kann man Erdbeeren pflücken? Wie sind die Öffnungszeiten der Erdbeerfelder? Und was muss man beim Ernten und Lagern der Erdbeeren beachten?

Von wann bis wann ist die Erdbeersaison?

In Deutschland beginnt die Erdbeerzeit Mitte Mai. Haupterntezeit sind vor allem Juni und Juli. Im August werden die letzten Früchte von den Sträuchern geholt. Landwirt Martin Beck, der sieben Selbstpflück-Erdbeerfelder im Saale- und im Burgenlandkreis sowie in Sachsen betreibt, schätzt, dass die Ernte etwa acht Wochen dauern könnte.

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Wie erntet man Erdbeeren richtig?

Selbstpflücker sollten darauf achten, dass sie beim Ernten ein Stück Stiel an der Frucht lassen. Ein paar Zentimeter über den Blättern kann dieser mit den Fingernägeln abgeknipst werden. Dadurch hält sich die Erdbeere länger frisch und fängt nicht so schnell an zu schimmeln.

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Auch auf den richtigen Behälter muss man achten. Wer die Erdbeeren in einem Eimer oder einer Schale aufbewahrt, riskiert Druckstellen an den Früchten. Viele Betreiber von Erdbeerfeldern verkaufen daher die typischen Körbe zum Pflücken. Diese eignen sich besonders, da durch sie Luft zirkulieren kann und nicht so viele Erdbeeren übereinander gestapelt werden.

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Woran erkennt man eine reife Erdbeere?

Eine reife Erdbeere ist voll ausgefärbt – ohne weiße Schulter oder Spitze. Nur in diesem Zustand hat sie ihr volles Aroma entwickelt. Nach Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) enthalten reife Erdbeeren mehr Vitamine und Mineralstoffe als unreife.

Wo kann man 2024 in Sachsen-Anhalt Erdbeeren selbst pflücken?

Wer Erdbeeren nicht im Supermarkt kaufen, sondern lieber selbst pflücken möchte, kann in Sachsen-Anhalt zwischen zahlreichen Selbstpflückfeldern wählen.

    Magdeburg und Umgebung:

  • Hohenwarsleben (Hohe Börde), Ziegelei 2, täglich 8 bis 19 Uhr
  • Magdeburg, Leipziger Chaussee, hinter dem Classic Hotel, täglich 8 bis 19 Uhr
  • Magdeburg, Halberstädter Chaussee 138-139, täglich 8 bis 19 Uhr
  • Ebendorf, Magdeburger Straße,
    Ortsausgang Richtung A2, täglich 8 bis 19 Uhr
  • Schönebeck (Elbe), Barbyer Straße, täglich 9 bis 19 Uhr
  • Biederitz, Woltersdorfer Straße, täglich 9 bis 19 Uhr
  • Wanzleben, Hauptstraße 1, Montag bis Samstag 8 bis 18 Uhr, Sonntag 9 bis 14 Uhr
  • Halberstadt, Braunschweiger Straße Richtung Aspenstedt, täglich 9 bis 18 Uhr
  • Staßfurt, Förderstedter Straße, Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr, Samstag bis Sonntag 8 bis 16 Uhr
  • Bernburg-Dröbel, Baalberger Straße, Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr, Samstag bis Sonntag 8 bis 16 Uhr

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    Halle und Umgebung:

  • Halle-Dölau/Salzmünde, direkt an der L159, Montag bis Samstag 8 bis 18 Uhr, Sonntag 8 bis 16 Uhr
  • Halle-Bruckdorf, Grubenstraße Richtung Kanena, täglich 9 bis 19 Uhr
  • Halle-Trotha, Magdeburger Chaussee 16, täglich 8.30 bis 18.30 Uhr
  • Teutschenthal, direkt an der Bundesstraße B80, Abzweig Teutschenthal Bahnhof, Montag bis Samstag 8 bis 18 Uhr, Sonntag 8 bis 16 Uhr
  • Bad Dürrenberg, an der B181, Abzweig Bad Dürrenberg, täglich 9 bis 19 Uhr
  • Bad Dürrenberg/Tollwitz, gelegen an der Leipziger Straße, täglich 9 bis 18 Uhr
  • Wallwitz, Kreuzung am Petersberg Richtung Trebitz, Montag bis Samstag 8 bis 17 Uhr, Sonntag 8 bis 15 Uhr
  • Landsberg, Lei´pziger Straße 36a, täglich 9 bis 19 Uhr
  • Oppin, Dessauer Straße 2a, täglich 9 bis 19 Uhr
  • Peißen/Zöberitz, B100, gegenüber der alten Metro, täglich 9 bis 19 Uhr
  • Leuna/Großkorbetha, direkt an der B91 in Höhe der Raststätte "Bäumchen" an Auffahrt zur A38, Montag bis Samstag 8 bis 18 Uhr, Sonntag 8 bis 16 Uhr
  • Werschen, direkt an der B91, Montag bis Samstag 7.30 bis 18 Uhr, Sonntag 7.30 bis 16 Uhr
  • Prosigk, Cosaer Straße 20, täglich 9 bis 17 Uhr
  • Oberkaka, an der B180 unweit der A9, Montag bis Samstag 8 bis 18.30 Uhr, Sonntag 8 bis 12 Uhr
  • Naumburg, an der L205 zwischen Naumburg und Naumburg-Henne, Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr, Samstag von 8 bis 14 Uhr
  • Merseburg-Meuschau, an der B181 aus Merseburg am Ortsausgang Meuschau, täglich von 9 bis 18 Uhr
  • Gutenborn, am Ortsende von Giebelroth, direkt an der B2, Montag bis Samstag 8 bis 18 Uhr, Sonntag 8 bis 16 Uhr
  • Jessen, Alte Schweinitzer Straße 80, Montag bis Freitag 8 bis 17.30 Uhr, Samstag bis Sonntag 8 bis 12 Uhr
  • Jessen, an der B187 in Höhe des Gasthofes "Bergschlösschen", Montag bis Freitag 8 bis 16 Uhr, Samstag bis Sonntag 8 bis 12 Uhr
  • Jessen, an der B187 im Ortsteil Schweinitz, Montag bis Samstag 7 bis 12 Uhr
  • Schkeuditz (Sachsen), an der Merseburger Straße im Ortsteil Wehlitz, täglich von 9 bis 18 Uhr
  • Delitzsch (Sachsen), an der B183a zwischen Flämingstaler Weg und Rosenthal, gegenüber des Tierparks, Montag bis Samstag 9 bis 18 Uhr, Sonntag 9 bis 14 Uhr
  • Leipzig-Rückmarsdorf (Sachsen), an der Miltitzer Straße zwischen Grünau und der B181, täglich von 9 bis 18 Uhr
  • Leipzig-Großzschocher (Sachsen), Seebenischer Straße, Ecke Raiffeisenstraße, Montag bis Samstag v8 bis 18 Uhr, Sonntag 8 bis 16 Uhr
  • Zwenkau (Sachsen), direkt an der B2 in Richtung Pegau, Montag bis Samstag 8 bis 18 Uhr, Sonntag von 8 bis 16 Uhr

Was muss man beim Waschen der Erdbeeren beachten?

Vor dem Verzehr sollten die Erdbeeren noch einmal abgewaschen werden. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn die Früchte können schnell das Aroma verlieren oder Druckstellen bekommen, wenn sie  unter einem Wasserstrahl gewaschen werden. Experten empfehlen, die Erdbeeren kurz in stehendem Wasser (einem Wasserbad) zu waschen.

Wie bleibt das Erdbeeraroma lange erhalten?

Wer die Erdbeeren nicht gleich essen will, bewahrt sie am besten ungewaschen auf. Das grüne Blättchen sollte erst kurz vor dem Verzehr entfernt werden, rät die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse. So bleibt das Aroma erhalten.

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Wie teuer sind Erdbeeren 2024?

Nach Prognose des Bauernverbands in Sachsen-Anhalt werden Erdbeeren auch in diesem Jahr wieder teurer. "Zum Saisonstart sind die Kilopreise wie in jedem Jahr etwas höher. Im Verlauf der kommenden Wochen werden Angebot und Nachfrage an den Verkaufsständen einen Preis aushandeln", sagte der Verband der dpa.

Grund für die höheren Preise seien unter anderem gestiegene Produktionskosten. Sollten die Verbraucher die gestiegenen Kosten nicht annehmen, müsse die Produktion von Erdbeeren weiter ins Ausland verlagert werden, warnte der Verband.

Die Erdbeersaison habe für die Betriebe in Sachsen-Anhalt sehr unterschiedlich begonnen. Fröste hätten Teile der Bestände stark beschädigt. Wie viel der ursprünglichen Anbaufläche auch beerntet werden kann, sei dem Verband zufolge derzeit noch nicht klar.

Wie viel Tonnen Erdbeeren werden pro Jahr in Deutschland geerntet?

2023 ernteten die Erzeuger in Deutschland mehr als 130.600 Tonnen Erdbeeren. Damit deckten sie nach Angaben des BZL mehr als die Hälfte der heimischen Nachfrage nach frischen Erdbeeren ab. Zusätzlich wurden vergangenes Jahr rund 114.000 Tonnen Erdbeeren importiert.

Wo werden in Deutschland am meisten Erdbeeren angebaut?

Die wichtigsten Anbauländer für Erdbeeren sind laut BZL Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Rund 60 Prozent der Gesamtanbaufläche entfielen auf diese drei Bundesländer.

Nach Angaben des BZL ist die Erdbeer-Anbaufläche in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Im Jahr 2023 wurden auf rund 14.000 Hektar Erdbeeren angebaut – gegenüber 2015 ein Rückgang um fast ein Viertel.

Während im Freiland immer weniger Erdbeeren angebaut würden, habe der Anbau unter Schutzabdeckungen (meist Folientunneln) in Deutschland stark zugenommen. Im Jahr 2023 wurden auf 15 Prozent der Anbaufläche Erdbeeren unter Schutz angebaut, teilte das BZL mit. Vor zehn Jahren seien es nicht einmal drei Prozent gewesen.

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Warum werden immer mehr Erdbeeren unter Schutzabdeckungen angebaut?

Der Anbau unter Schutz ermöglicht nach Angaben des BZL sicherere Ernten mit hoher Qualität, er schützt die Erdbeeren zum Beispiel vor Wettereinflüssen. Der Ertrag auf diesen Flächen sei fast doppelt so hoch wie im Freilandanbau: 29 Prozent der Erdbeerernte stammten laut BZL 2023 aus dem geschützten Anbau.

Woher stammen die Erdbeeren, die man außerhalb der Saison im Supermarkt kaufen kann?

Auch außerhalb der Erdbeersaison kann man hierzulande Erdbeeren in Supermärkten kaufen. Die meisten dieser Erdbeeren werden laut BZL aus Südeuropa oder Nordafrika importiert. "Dort werden sie in großen Monokulturen auf kargen Böden produziert", erklärt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft auf seiner Website mit.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) warnt vor dem Kauf von Erdbeeren aus Ländern wie Spanien, Griechenland oder Marokko. "Für den Anbau von einem Kilogramm Erdbeeren werden rund 300 Liter Wasser gebraucht. Im größten Erdbeer-Anbaugebiet Spaniens ist dieser Wasserverbrauch ein riesiges Problem", teilte der BUND im Mai 2024 mit

Ein Teil der Erdbeeren aus dem Süden würden als Frühkulturen im Gewächshaus oder unter Folien angebaut. "Geerntet wird schon ab März, damit wir sehr früh im Jahr in den Genuss der roten Frucht kommen", heißt es auf der Website des BUND. Die Gewächshäuser verbrauchten "Unmengen an Wasser" und würden oft unter Einsatz fossiler Energien betrieben.

Durch den hohen Einsatz an Düngemitteln gelange Nitrat in das Grundwasser. "Die Kosten für Wasserreinigung, Biodiversitätsverlust und Klimaschäden trägt die Gesellschaft vor Ort in den Anbaugebieten", so der BUND.

Warum sind deutsche Erdbeeren so viel teurer als Erdbeeren aus dem Ausland?

"Bei Discountern bekommt man die 500g-Schale aus Andalusien schon ab zwei Euro. Ein Schälchen aus Deutschland kostet im Supermarkt derzeit etwa fünf Euro", teilte der BUND mit. Grund für den großen Preissunterschied seien Dumpinglöhne. Hinzu komme, dass Dünger und Wasser in den Mittelmeer-Ländern oft günstiger seien als in Deutschland.

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