Jüngster Streik beendet Im Tarifstreit beim HEX ist immer noch keine Bewegung zu erkennen
Halberstadt (dpa). Der jüngste Streik beim Harz-Elbe-Express ist beendet, das Bahnunternehmen will aber nicht überall zum Normalfahrplan zurückkehren. Und auch die Lokführer bleiben im Tarifstreit hart. Die Situation scheint festgefahren.
Die Lokführer beim Harz-Elbe-Express (HEX) haben ihren neuerlichen Streik beendet. Um 9.30 Uhr gestern Morgen nahmen die am Sonnabend in den Ausstand getretenen Lokführer der Gewerkschaft GDL ihre Arbeit wieder auf. Als Reaktion auf die wiederholten Streiks will die Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt, wozu der HEX gehört, jedoch vorerst nicht wieder komplett zum normalen Fahrplan zurückkehren, wie eine Sprecherin in Halberstadt erklärte. Auf den Strecken Halle-Bernburg sowie Halberstadt-Blankenburg fahren somit weiterhin Busse als Ersatz.
An der jüngsten Arbeitsniederlegung hätten sich pro Tag etwa 15 Mitglieder der GDL beteiligt, sagte ein Gewerkschaftssprecher in Halle. Der Tarifstreit mit dem Unternehmen läuft bereits seit Ende Februar.
In der vergangenen Woche hatte Veolia – wie auch andere Verkehrsunternehmen – eine Schlichtung vorgeschlagen. Dazu erklärte sich die GDL zwar grundsätzlich bereit, stellte jedoch ein abgestimmtes Vorgehen der Arbeitgeber als Bedingung. Die Gewerkschaft will einheitliche Tarifstandards für alle Lokführer in Deutschland durchsetzen. Gegenüber dem Stand der vergangenen Woche gebe es "momentan keinerlei Bewegung", sagte der Sprecher.
Von Unternehmerseite hieß es, ein gemeinsames Vorgehen der Bahnunternehmen sei nach dem Auseinanderbrechen der Verhandlungsgemeinschaft der sechs großen Bahnkonkurrenten nicht mehr leicht. HEX wolle eine Schlichtung, aber ohne Vorbedingungen, sagte die Sprecherin. Der Bundesvorstand der Gewerkschaft kritisierte, dass das Verkehrsunternehmen vereinzelt Personal aussperre, obwohl das unzulässig sei. 15 Prozent der 60 Lokführer sowie auch Zugbegleiter seien mit einem Arbeitsverbot belegt worden. "Aussperrungen sind ein rechtlich legitimes Mittel des Arbeitgebers", sagte die HEX-Sprecherin.