1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Regionale Wirtschaft
  6. >
  7. GDL und Deutsche Bahn: Sechs Tage Bahnstreik geplant - Reaktionen aus Sachsen-Anhalt

GDL und Deutsche Bahn Sechs Tage Bahnstreik geplant - Reaktionen aus Sachsen-Anhalt

Die Lokführergewerkschaft GDL will von Mittwoch bis Montag streiken. Der Aufruf sorgt für Kritik in Sachsen-Anhalt - aber auch für Zustimmung.

Von Robert Gruhne 22.01.2024, 16:47
Zum letzten Streik am 12. Januar kam GDL-Chef Claus Weselsky nach Magdeburg.
Zum letzten Streik am 12. Januar kam GDL-Chef Claus Weselsky nach Magdeburg. Foto: Robert Gruhne

Magdeburg - Die Lokführergewerkschaft GDL hat zu ihrem bisher längsten Streik aufgerufen – im Personenverkehr sechs Tage ab Mittwoch 2 Uhr. Der Aufruf ruft Kritik in Sachsen-Anhalt hervor.

„Das Streikrecht in Deutschland ist ein hohes Gut, aber hier wird es missbraucht“, teilt Falko Grube, verkehrspolitischer Sprecher der SPD im Landtag, mit. Man frage sich, was hier politische Forderung und was Inszenierung für den letzten großen Auftritt von Claus Weselsky sei. Der GDL-Chef geht 2024 in Rente.

Verkehrsministerin Lydia Hüskens (FDP) teilt mit, dass „die Dauer den Reisenden diesmal noch mehr abverlangen wird“. Tarifsteigerungen hätten zudem höhere Fahrpreise zur Folge.

Auch interessant: Das verdienen Lokführer und Zugbegleiter in Sachsen-Anhalt

Fahrgastverband Pro Bahn: Streik soll Konzern wachrütteln

Zustimmung kommt von den Linken im Landtag. Eva von Angern hält die Forderungen für richtig: „Die Lokführer arbeiten für uns alle Tag und Nacht in den Zügen“, meint die Fraktionschefin. Die Bahn müsse dem Fachkräftemangel mit guten Arbeitsbedingungen begegnen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn zeigt sich zum angekündigten Streik zwiegespalten. Tom Bruchholz, Referent für Sachsen-Anhalt, meint einerseits: „Es wäre uns lieber, die Dinge werden am Verhandlungstisch gelöst.“ Die geplante Länge von sechs Tagen sei „schon ein Kracher“.

Andererseits hätten alle Bahnunternehmen massive Probleme, Lokführer zu finden. Um auch in Zukunft genug Personal zu haben, müssten die Arbeitsbedingungen attraktiver werden. Der Streik sei auch dafür da, den Konzern wachzurütteln.