GDL und Deutsche Bahn Sechs Tage Bahnstreik geplant - Reaktionen aus Sachsen-Anhalt
Die Lokführergewerkschaft GDL will von Mittwoch bis Montag streiken. Der Aufruf sorgt für Kritik in Sachsen-Anhalt - aber auch für Zustimmung.

Magdeburg - Die Lokführergewerkschaft GDL hat zu ihrem bisher längsten Streik aufgerufen – im Personenverkehr sechs Tage ab Mittwoch 2 Uhr. Der Aufruf ruft Kritik in Sachsen-Anhalt hervor.
„Das Streikrecht in Deutschland ist ein hohes Gut, aber hier wird es missbraucht“, teilt Falko Grube, verkehrspolitischer Sprecher der SPD im Landtag, mit. Man frage sich, was hier politische Forderung und was Inszenierung für den letzten großen Auftritt von Claus Weselsky sei. Der GDL-Chef geht 2024 in Rente.
Verkehrsministerin Lydia Hüskens (FDP) teilt mit, dass „die Dauer den Reisenden diesmal noch mehr abverlangen wird“. Tarifsteigerungen hätten zudem höhere Fahrpreise zur Folge.
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Fahrgastverband Pro Bahn: Streik soll Konzern wachrütteln
Zustimmung kommt von den Linken im Landtag. Eva von Angern hält die Forderungen für richtig: „Die Lokführer arbeiten für uns alle Tag und Nacht in den Zügen“, meint die Fraktionschefin. Die Bahn müsse dem Fachkräftemangel mit guten Arbeitsbedingungen begegnen.
Der Fahrgastverband Pro Bahn zeigt sich zum angekündigten Streik zwiegespalten. Tom Bruchholz, Referent für Sachsen-Anhalt, meint einerseits: „Es wäre uns lieber, die Dinge werden am Verhandlungstisch gelöst.“ Die geplante Länge von sechs Tagen sei „schon ein Kracher“.
Andererseits hätten alle Bahnunternehmen massive Probleme, Lokführer zu finden. Um auch in Zukunft genug Personal zu haben, müssten die Arbeitsbedingungen attraktiver werden. Der Streik sei auch dafür da, den Konzern wachzurütteln.