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Tourismusbranche zeigt sich in bester Stimmung: Reisen bleibt auch für die Deutschen ein zentrales Bedürfnis Trotz aller Krisensorgen: Europäer in Urlaubslaune

20.12.2011, 04:28

Hannover (dpa) l Die Schuldenkrise in vielen Ländern und wachsende Konjunktursorgen konnten den meisten Urlaubern die Reiselust bisher offensichtlich nicht vergällen. Die Tourismusbranche zeigt sich insgesamt in bester Stimmung - obwohl der europäische Branchenzweite Thomas Cook ums Überleben kämpft. Das Geschäft mit den schönsten Wochen des Jahres lief so gut wie schon seit Jahren nicht mehr. Das gilt vor allem für die deutsche Reiseindustrie. Die insgesamt rund 2500 Anbieter steigerten ihren Umsatz 2010/11 um neun Prozent auf 23,3 Milliarden Euro und viele erzielten trotz der Unruhen in Nordafrika noch satte Gewinne.

"Reisen bleibt für die Deutschen ein zentrales Bedürfnis", sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbandes, Jürgen Büchy, vor kurzem. Und auch die Welttourismusorganisation UNWTO geht davon aus, dass der internationale Reiseverkehr im nächsten Jahr um gut drei Prozent wachsen wird. Für den Chef des europäischen Marktführers TUI, Michael Frenzel, ein Indiz dafür, "dass das Grundbedürfnis nach Reisen und Urlaub gerade in Krisenzeiten nicht nachlässt". Sogar der Thomas-Cook-Konzern hat in Deutschland noch gute Geschäfte gemacht.

Die Strategie, auf die die Pauschalreise-Anbieter zunehmend setzen, heißt mehr Exklusivität und Luxus für die Kunden. Auch wenn die Kosten für die Ferien dadurch steigen - viele Urlauber sind bereit, mehr zu bezahlen. Teure Hotels, luxuriöse Kreuzfahrten und exotische Fernreisen sind bestens gefragt. Und daran verdienen die Veranstalter mehr als am Brot- und Buttergeschäft - den Familienferien am Mittelmeer.

Für TUI ist der Sektor der exklusiven Reisen bereits seit längerem das wichtigste Wachstumsfeld. Der Branchenprimus wirbt mit unverwechselbaren Angeboten für bestimmte Zielgruppen. Die Lage direkt am Strand, eine Wellness-Oase, ein trendiges Sportprogramm - dafür greifen die Gäste gerne auch mal tiefer in die Tasche. Und das ist auch einer der Gründe dafür, dass TUI trotz millionenschwerer Belastungen wegen der Nordafrika-Krise und Problemen bei der Schifffahrts-Beteiligung in der Gewinnzone geblieben ist, wie aus der Bilanz hervorgeht, die TUI in Hannover vorlegte.