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Erste Sendung nach der Sommerpause "Wetten, dass...?" kommt ohne Experimente aus

Von Britta Schultejans 04.10.2010, 04:21

Keine Experimente bei "Wetten, dass...?": Bei Gottschalk bleibt in München alles beim Alten. Berühmte Gäste, viel Wortwitz des Moderators – und diesmal wenig spektakuläre Wetten, von denen wohl nur eine im Gedächtnis bleiben wird.

München (dpa). Als Thomas Gottschalk am Sonnabend die "Wetten, dass...?"-Bühne in der Münchner Olympiahalle betritt und damit die Sommerpause beendet, begrüßt er seine Gäste mit den Worten: "Diese Republik ist nicht mehr das, was sie mal war. Der Bundespräsident ist weg, die Bundeswehr ist weg, die FDP ist fast weg. Die Frau von Matthäus ist wieder da, aber wahrscheinlich bald wieder weg."

Was für die Republik gilt, gilt nicht für seine Sendung. Zum Start der Jubiläumsstaffel (im Februar wird die Show 30 Jahre alt) präsentierte sich die Wettsendung wie gewohnt – mit einem wortreichen Gottschalk, schönen Frauen und einer Reihe von Wetten, von denen höchstens eine im Gedächtnis bleibt: die von Franz Bayrhof und Manuel Jokisch aus Marktoberdorf im Allgäu.

Mit ihrem selbst erarbeiteten Alphabet aus Körpergeräuschen begeisterten Bayrhof und Jokisch das Publikum in der Olympiahalle – und die meisten der 9,5 Millionen Zuschauer am Fernseher.

Die diesmal sehr bayerisch anmutende "Wetten, dass...?"-Ausgabe erreichte einen Marktanteil von 31,7 Prozent und über zwei Millionen Zuschauer mehr als Dieter Bohlens "Supertalent" auf RTL. In der Gruppe der jüngeren Zuschauer von 14 bis 49 Jahren aber hatte Bohlen – wie immer – die Nase vorn.

Vor allem Rock-Legende Joe Cocker, der einen starken Auftritt hinlegte, kam bei "Wetten, dass...?" leider kaum zu Wort. Auch Komiker Mittermeier, der viel über seinen spannenden Dokumentarfilm und die Rolle des Humors im Kampf gegen totalitäre Systeme hätte sagen können, wurde viel zu schnell abgewürgt.

Als unbezahlbar stellte sich die Gottschalk-Methode allerdings bei Hollywood-Star Milla Jovovich ("Resident Evil") heraus, die ohne ihren angekündigten Kollegen Orlando Bloom ("Herr der Ringe") kam. Die Schauspielerin wirkte überdreht, würdigte die anderen Gäste auf dem Sofa – mit Ausnahme von US-Sängerin Katy Perry, die sie überschwänglich begrüßte – kaum eines Blickes und antwortete auf alles Mögliche, nicht aber auf die ihr gestellten Fragen. Bei ihren langen, merkwürdigen Monologen ging ein Raunen durchs Publikum – bis Gottschalk eingriff.

Ganz anders dagegen Katy Perry ("I kissed a Girl"). Im Gegensatz zu vielen anderen internationalen Stars bemühte sie sich redlich, Interesse zu zeigen und harrte stundenlang aus.

Höhepunkt der Sendung war der Sprung des Gastgebers in Boxershorts aus siebeneinhalb Metern ins Becken des Münchner Olympiabades. Gottschalk opferte sich für Schauspielerin Christine Neubauer, die nach einer verlorenen Wette eigentlich den Sprung im Dirndl hätte wagen müssen – allerdings mit Verweis auf unpassende Unterwäsche oben stehen blieb.