20.000 Dosen beim Bund bestellt Sachsen-Anhalt startet kommende Woche Corona-Impfungen für Fünfjährige
In Sachsen-Anhalt soll am Montag damit begonnen werden, Fünf- bis Elfjährige gegen Corona zu impfen. Allerdings steht eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission für den Impfstoff noch aus.

Magdeburg/DUR/dpa - Das Land Sachsen-Anhalt will ab kommender Woche erstmals Corona-Impfungen für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren anbieten. „Wir haben in einem ersten Schritt rund 20.000 Impfdosen des Kinderimpfstoffes beim Bund bestellt“, teilte Landesgesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Donnerstag mit.
„Sobald diese ausgeliefert sind, können die Impfangebote in Anspruch genommen werden.“ Die Ministerin wünsche sich, dass sich möglichst viele Familien gemeinsam für das Impfen entscheiden, heißt es in der Mitteilung. Eltern sollten vorab mit ihren Kindern sprechen und ihnen die Situation erklären. Jede einzelne Corona-Schutzimpfung würde zu Sicherheit in den Kindergärten, Schulen und auch im privaten Umfeld beitragen.
Einer Abfrage zufolge hätten sich bislang 87 Kinder- und Jugendärzte bereit erklärt, Kinder der Altersgruppe fünf bis elf zu impfen. Zudem organisierten Landkreise und kreisfreie Städte zusätzliche Impfangebote. Dazu gehörten der Landkreis Harz und der Altmarkkreis Salzwedel. Die öffentlichen Impfstellen in Magdeburg, dem Burgenlandkreis und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld würden voraussichtlich erst im kommenden Jahr mit den Kinderimpfungen beginnen. Laut Ministerium leben im Land rund 128.000 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) gab am Donnerstag bekannt, dass sie die Impfung für Fünf- bis Elfjährige mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten empfehlen will. Aber auch gesunde Kinder sollten auf Wunsch und nach ärztlicher Aufklärung geimpft werden. Es handelt sich aber noch nicht um eine endgültige Stiko-Empfehlung, sondern es läuft noch ein Abstimmungsverfahren mit Fachgesellschaften und Ländern. Änderungen seien noch möglich, hieß es.
Das Expertengremium wies darauf hin, dass die meisten Infektionen bei Kindern asymptomatisch verliefen. Kinder ohne Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe hätten derzeit ein geringes Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung, Krankenhauseinweisung und Intensivbehandlung. Hinzu komme, dass das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung aufgrund der eingeschränkten Datenlage für diese Altersgruppe derzeit nicht eingeschätzt werden könne. Daher spreche die Stiko für Kinder ohne Vorerkrankungen in dem Alter «derzeit keine generelle Impfempfehlung aus».
Für Fünf- bis Elfjährige wird ein niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech/Pfizer-Impfstoff verwendet. Von dem mRNA-Vakzin sollen laut Stiko zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden. Ende November hatte es grünes Licht für die Zulassung in Europa gegeben.