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Schießerei Großeinsatz nach Schüssen in Halle

In Halle (Saale) ist es zu einem Großeinsatz der Polizei gekommen. Zuvor fielen Schüsse.

15.12.2020, 02:20

Halle l Dramatische Szenen müssen sich am Montagabend in Halle abgespielt haben. Die Kurzfassung im Video. Gegen 19.20 Uhr, so berichtet die Polizei wenige Stunden später, kommt es in der Merseburger Straße zu einer körperlicher Auseinandersetzung zwischen mindestens zwei Personengruppen. "Dabei kam es neben Sachbeschädigungen auch zu einer Schussabgabe", berichtet der Pressesprecher der Polizeiinspektion Halle Ralf Karlstedt. Personen seien dadurch nicht verletzt worden. Jedoch wird im Zuge der Schießerei ein Baby leicht verletzt. Dieses gerät samt Mutter in die Auseinandersetzung. Als der Kinderwagen umstürzt, wird das Kind leicht verletzt.

Stummer Zeuge des Geschehens ist ein weißer Transporter, welcher am Straßenrand steht. Hier finden Kriminaltechniker Stunden später mehrere Einschusslöcher. Zwei davon befinden sich unter anderem in der Windschutzscheibe. Das keine weiteren unbeteiligten Personen verletzt werden, grenzt an ein Wunder. Die Merseburger Straße ist zum Zeitpunkt der Schussabgabe stark frequentiert. In direkter Nähe befindet sich eine Straßenbahnhaltestelle.

Am Tatort stellen die Polizeikräfte mehrere Personen fest, bei ihnen soll es sich um rumänische Staatsangehörige handeln. "Inwieweit die Personen in die Ereignisse verwickelt sind, müssen wir nun ermitteln", so Karlstedt weiter. Weitere Tatbeteiligte sollen den Ort mit Autos fluchtartig verlassen haben. Gleichzeitig läuft in einem anderen Stadtteil ein großangelegter Einsatz von Spezialkräften der Polizei an.

Im Lüneborger Bogen umstellen die Bereitschaftspolizisten einen Neubaublock. Elitekräfte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) verschaffen sich wenig später Zugang zu einer Wohnung in dem Mehrparteienhaus. Gegen 0 Uhr werden mehrere Personen, darunter Frauen und Kinder, zu Polizeifahrzeugen gebracht und weggefahren. Eine Frau hat ein kleines verängstigtes Mädchen auf dem Arm.Warum die Personen in polizeiliches Gewahrsam genommen wurden, ist unterdessen unklar. "Das ist Bestandteil der laufenden Ermittlungen. Wir werden uns vorerst nicht dazu äußern", erklärt Ralf Karlstedt am frühen Dienstagmorgen. Man werde sich eventuell später dazu äußern.

Warum es zu der Schießerei in Halle-Ammendorf kam ist noch unklar. Möglicherweise handelt es sich um Streitigkeiten im organisierten Verbrechen. Insider gehen von einer möglichen Feindschaft verschiedener krimineller Banden aus.