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Bundeswehr Schnöggersburg fehlt Technik für Übungen

In der Bundeswehr-Übungsstadt bei Gardelegen sollen Soldaten auf Einsätze vorbereitet werden, doch ein erster Übungstermin ist offen.

02.03.2018, 10:12

Gardelegen (dpa) l Wann genau in der Bundeswehr-Übungsstadt Schnöggersburg in der Colbitz-Letzlinger Heide erstmals Soldaten auf Auslandseinsätze vorbereitet werden, ist noch offen. Die ersten Übungen hängen unter anderem von der Technik ab, die erst nach und nach geliefert und ausgetauscht werde, teilte ein Sprecher des Gefechtsübungszentrum des Heeres auf Nachfrage mit. Zunächst würden mögliche Übungsszenarien ausgelotet. Dazu habe es im Januar eine erste Begehung gegeben, im März sollten zwei weitere Durchgänge folgen.

Ein erster Teil von Schnöggersburg mit 215 verschiedenen Gebäuden vom Fünfgeschosser über Wohnhäuser, Sakralbauten, Regierungsgebäuden und einem U-Bahntunnel war Ende Oktober vergangenen Jahres fertig und öffentlich präsentiert worden. Die Gebäude bestehen aus einer Betonhülle und sind nicht eingerichtet. Dort sollen Soldaten aus Deutschland und anderen Nationen auf Auslandseinsätze vorbereitet werden. Schnöggersburg trägt den Veränderungen in der Einsatzrealität Rechnung: Soldaten kämpfen immer seltener auf freiem Areal und häufiger in urbanen Räumen.

In Schnöggersburg wird nicht scharf geschossen. Ein lasergestütztes System zeigt, ob ein Soldat bei den Übungen beispielsweise als verletzt oder handlungsunfähig zu gelten hat. Es kann genau analysiert werden, welcher Soldat sich wo befindet und ob eine Strategie aufgeht.

Seit Jahresbeginn hat die Bundeswehr Zugriff auf den fertigen Teil von Schnöggersburg. Soldaten können sich seitdem mit dem Gelände vertraut machen. Weitere Arbeiten stehen derzeit an: "Neben dem Einbau von Sensoren werden zurzeit Flächen begrünt und Vegetation verschiedener Art angepflanzt". Es werde ebenso Material beschafft, das künftig in der Ausbildung eingesetzt werden soll. Dazu gehörten Autowracks und Straßensperren.

Zu den aktuellen Prüfungen erklärte der Sprecher des Gefechtsübungszentrums: "Es werden Wege mit verschiedenen Fahrzeugtypen befahren, die optronischen Geräte werden getestet, Funkgeräte überprüft." Mit den Erkenntnissen sollten die Vorschriften überarbeitet werden, um künftig nach einheitlichen Regelungen und Ausbildungshilfen üben zu können.

Das bislang auf 140 Millionen Euro veranschlagte Gesamtprojekt Schnöggersburg – dann mit insgesamt 500 Gebäuden – wird nach bisherigen Planungen 2020/21 fertiggestellt sein. "Bis dahin sind die technischen Voraussetzungen geschaffen und die noch im Bau befindlichen Teilbereiche fertiggestellt. Dann wird Schnöggersburg für Ausbildung und Übung der Truppe im Rahmen von Übungsdurchgängen am Gefechtsübungszentrum des Heeres oder der Truppe selbst verfügbar sein."