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Schule Tullner ist gegen gemeinsames Lernen

Die IHK schlägt vor, Schüler länger gemeinsam lernen zu lassen. Sachsen-Anhalts Bildungsminister Tullner ist dagegen.

Von Michael Bock 05.12.2019, 00:01

Magdeburg l Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hat Forderungen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Magdeburg nach längerem gemeinsamem Lernen eine Absage erteilt. „Wenn die Schulen derzeit eines nicht brauchen, dann ist das eine Schulstrukturdebatte“, sagte er am Mittwoch der Volksstimme. Das bestehende System biete vor dem Hintergrund der aktuellen Personalsituation die besten Voraussetzungen.

Jugendliche sollten sich erst nach der achten Klasse entscheiden müssen, welchen Abschluss sie anstreben, hatten IHK-Spitzenvertreter am Dienstag gefordert. Es solle mehr um individuelle Ausbildung als um Auslese gehen. „Jugendliche sind erst in der achten Klasse so weit, zu wissen, was sie wollen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März. „Derzeit wird die Selektion zu früh vorgenommen.“

Die IHK-Position findet viel Beifall bei SPD, Grünen und Linken. Der SPD-Landtagsabgeordnete Holger Hövelmann sagte: „Die konservative Vorstellung, dass man schon neun- und zehnjährige Kinder auf eine Schul- und damit auch eine Berufslaufbahn festlegen kann, ist nicht nur lebensfremd, sie entspricht auch nicht den Anforderungen einer Wirtschaft im Wandel.“ Die Grünen freuen sich über neuen „Rückenwind für gemeinsames Lernen“.