Seilbahn-Projekt Zurück zur Sachlichkeit
Im Seilbahn-Projekt darf das Moor nicht erneut zum Spielball politischer Entscheidungsträger werden.
Ein, zwei und drei – ja tatsächlich drei Gutachten sind bereits für das Seilbahn-Projekt auf dem Winterberg in Schierke angefertigt worden. Das letzte, am Freitagmittag vorgestellte, bringt das zum Vorschein, was ohnehin schon bekannt war: Es gibt Moorflächen – und die werden durch den Bau in Mitleidenschaft gezogen.
Dass es dafür überhaupt ein drittes Gutachten brauchte, ist peinlich genug. Sachsen-Anhalts Ansehen – auch bei anderen potenziellen Investoren – hat gelitten. Erschwerend kommt hinzu, dass Teile der Landesregierung zuvor den eigenen Experten im Landesamt für Umweltschutz das Vertrauen entzogen haben. Das gespaltene Bild, das die schwarz-rot-grüne Koalition bislang bei dem Seilbahn-Projekt abgegeben hat, gilt es zu kitten.
Die Landesregierung tut gut daran, die neue Experten-Einschätzung zu akzeptieren. Das Moor darf nicht erneut zum Spielball der politischen Entscheidungsträger werden. Schierke hat ein faires und sachliches Verfahren verdient. In der Vergangenheit hat es daran mitunter gefehlt.