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Statistik Weniger Falschgeld in Sachsen-Anhalt

Neue, fälschungssichere Banknoten machen es den Geldfälschern nicht leicht. In Sachsen-Anhalt bleibt die Anzahl von Falschgeld konstant.

01.02.2018, 07:10

Magdeburg (dpa) l In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr Falschgeld-Noten im Gesamtwert von rund 43 000 Euro entdeckt worden. Das entsprach in etwa dem Vorjahreswert, wie das Landeskriminalamt (LKA) in Magdeburg auf Nachfrage mitteilte. Je 10 000 Einwohner seien das pro Jahr vier Falschgeldnoten gewesen, der Bundesdurchschnitt habe bei neun gelegen. Vor rund einer Woche hatte die Bundesbank einen deutlichen Rückgang von 11,3 Prozent auf rund 72 900 Fälschungen bundesweit bekannt gegeben. Der rechnerische Schaden wurde auf 4,1 Millionen Euro beziffert.

Am häufigsten sind in Sachsen-Anhalt den LKA-Angaben zufolge gefälschte 50-Euro-Noten aufgetaucht, sie machten 71 Prozent der sichergestellten "Blüten" aus. 50-Euro- und 20-Euro-Falschgeldnoten zusammen hatten etwa einen Anteil von 93 Prozent.

Bei den 20-Euro-Fälschungen stellte das LKA 2017 einen Rückgang fest, ebenso wie die Bundesbank im deutschlandweiten Trend. Grund sei die Einführung neuer Scheine mit einem verbesserten Fälschungsschutz. Gleichzeitig seien fortlaufend alte Scheine aus dem Zahlungsverkehr herausgenommen worden. Fälschungen der neuen Zwanziger machten derzeit in Sachsen-Anhalt rund 15 Prozent aller gefälschten Noten aus. Sie seien bei näherer Betrachtung anhand der verbesserten Sicherheitsmerkmale gut zu erkennen.

Falschgeld wird laut LKA vor allem dort entdeckt und aus dem Verkehr gezogen, wo sich professionelle Beteiligte mit der Geldbearbeitung befassen. Dazu gehöre der Sicherheitsdienstleister Prosegur mit Sitz in Halberstadt, der Geld- und Werttransporte organisiert, und auch die Deutsche Bundesbank mit ihrer Filiale in Magdeburg.

Im Umlauf sind den Angaben zufolge nicht nur gefälschte Banknoten, sondern auch Münzen. 2017 beispielsweise seien rund 700 falsche Euro-Münzen mit einem Schadensvolumen von rund 1200 Euro aufgetaucht. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 800 Münzen im Gegenwert von rund 1300 Euro gewesen. Dabei tauchten ausschließlich Zwei-Euro-Münzen (82 Prozent), Ein-Euro-Münzen (11 Prozent) und 50-Cent-Münzen (7 Prozent) auf.

Im vergangenen Jahr wurde laut LKA in 294 Fällen wegen des Inverkehrbringens von Falschgeld ermittelt. Das waren deutlich weniger als noch im Vorjahr mit 519 Fällen. Es habe 275 Tatverdächtige gegeben. Zudem seien 2017 sieben Fälle von Geldfälschung erfasst worden, es seien sieben Tatverdächtige ermittelt worden, die Falschgeld hergestellt haben sollen. Im Jahr 2016 seien es acht Fälle gewesen.

Seit mehreren Jahren tauchen kaum noch einfache Kopiefälschungen auf. "Zumeist handelt es sich um professionelle Druck- oder Farbkopiefälschungen, die nach bisherigen Erkenntnissen größtenteils im Ausland hergestellt werden", erklärte ein LKA-Sprecher.