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Studie Keine Einsparungen durch die Gebietsreform

Die Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt 2007 hat laut einer Studie keinen finanziellen Vorteil erbracht. In Sachsen ist es ähnlich.

25.07.2018, 14:10

Dresden/Magdeburg (dpa) l Die vor zehn Jahren erfolgte Zusammenlegung von Landkreisen in Sachsen hat laut einer Studie mittelfristig weder Einsparungen noch eine gemeinsame Identität hervorgebracht. Auch für die Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt 2007 sei kein finanzieller Vorteil, dafür aber ein Rückgang der Wahlbeteiligung bei Kreistagswahlen nachweisbar. Zu dieser Einschätzung kamen das Ifo Institut Dresden und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim. Zu den Jubiläen der Reformen komme vielerorts nur wenig Feierlaune auf, hieß es.

"Kreisgebietsreformen werden zum Auslaufmodell", bilanzierte Studienleiter Felix Rösel. "Der enorme Protest in Brandenburg und Thüringen gegen die dort geplanten Kreiszusammenlegungen zeigt, dass die Menschen in überschaubaren und bürgernahen Strukturen leben möchten." In Brandenburg und Thüringen wurden Ende 2017 Pläne zur Schaffung größerer Kreisstrukturen aufgegeben oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Gegenwärtig werden nur noch in Rheinland-Pfalz Kreiszusammenlegungen diskutiert, hieß es.

Am 1. August 2008 fusionierten 29 sächsische Landkreise und kreisfreie Städte zu 13 neuen Verwaltungen. Gut ein Jahr zuvor veränderte Sachsen-Anhalt seine Kreisstruktur: 24 frühere Landkreise wurden zu 14 neuen und größeren Verwaltungseinheiten zusammengefasst.