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Tarifkonflikt Streik von 4000 Kita- und Hortmitarbeitern

Beschäftigte von Kitas und Horten in Sachsen-Anhalt und Sachsen streiken. In Halberstadt blieben laut Gewerkschaft sechs Kitas geschlossen.

13.04.2018, 08:47

Dresden/Leipzig (dpa) l Mehr als 4000 Beschäftigte aus Sachsen und Sachsen-Anhalt sind am Freitag in Dresden und Leipzig zu zentralen Kundgebungen der Gewerkschaften Verdi und GEW zusammengekommen. Sie nahmen an den Warnstreiks teil, zu denen die Gewerkschaften unter anderen die Beschäftigten von Kindertagesstätten, Verwaltungen, Betrieben der Ver- und Entsorgung, Sparkassen und Verkehrsbetrieben aufgerufen hatten. Geschlossen blieben deshalb Kitas unter anderem in Leipzig, Halle, Halberstadt, Dresden und Freital. In Leipzig blieben von den frühen Morgenstunden bis zum Nachmittag Busse und Bahnen in den Depots.

"Es muss Schluss sein mit der Hinhaltetaktik", sagte die Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe in Dresden und forderte die Arbeitgeber zu Zugeständnissen auf. Eine bessere Bezahlung sei auch für die Nachwuchsgewinnung wichtig: "Wenn der Arbeitgeber will, dass für unseren Beruf Nachwuchs kommt, dann müssen die Arbeitsbedingungen stimmen und das Geld."

Die Vorsitzende der GEW in Sachsen-Anhalt, Eva Gerth, unterstrich in Leipzig die Forderung nach mindestens 200 Euro mehr Lohn und Gehalt. Würden weniger als sechs Prozent Erhöhung erzielt, bekämen die am schlechtesten bezahlten Erzieherinnen nicht einmal diesen Betrag mehr.

Verdi-Chef Frank Bsirske wiederholte in Leipzig die Forderung der Gewerkschaften nach sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens jedoch 200 Euro, für die bundesweit 2,3 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes. Dies könnten die öffentlichen Haushalte bei sprudelnden Steuereinnahmen auch leisten. "Gute Leute, gute Arbeit, gutes Geld – das muss eine Einheit werden", erklärte Bsirske. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst seien bereit, gute Arbeit abzuliefern.

Allein in Leipzig waren nach Angaben der Stadt 88 Einrichtungen geschlossen oder wurden nur eingeschränkt betreut. In Halberstadt waren laut GEW sechs der 19 Kitas zu. In Dresden blieben nach Angaben der Stadtverwaltung 69 Kitas geschlossen. In vielen Einrichtungen gab es eine eingeschränkte Betreuung oder auch Notbetreuungen.