1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Camping in Sachsen-Anhalt immer beliebter

Tourismus Camping in Sachsen-Anhalt immer beliebter

Campingplätze in Sachsen-Anhalt boomen. 2018 konnten zweistellige Wachstumsraten verzeichnet werden.

11.03.2019, 11:29

Magdeburg (dpa) l Die Vermietung von Hütten und Bungalows sowie eine starke Nachfrage von Wohnmobilreisenden sorgen für Wachstum bei den Campingplätzen in Sachsen-Anhalt. Die beiden Segmente hätten zweistellige Wachstumsraten, sagte der Präsident des Verbandes der Camping- und Freizeitwirtschaft Sachsen-Anhalt, Peter Ahrens. Das besonders dicke Plus des vergangenen Jahres allerdings führte er auf das Wetter zurück: "Das ist der exorbitant gute Sommer gewesen."

Das Statistische Landesamt hatte die Campingplätze als Gewinner unter allen Unterkunftsarten ausgemacht. Im Vergleich zu 2017 konnten sie die Zahl der Übernachtungen um 13,4 Prozent auf 463 600 steigern. Die Zahl der Gäste legte um 11,8 Prozent auf 188 000 zu. Ahrens sagte, damit liege Sachsen-Anhalt im bundesweiten Trend. "Zu befürchten ist, dass es in diesem Jahr eine Minuszahl gibt." Nach einem dicken Plus in der Reiseregion Anhalt-Wittenberg mit dem Reformationsjubiläum habe es dort 2018 auch einen Rückgang der Zahlen gegeben.

Auch wenn die Zahlen für die Campingplätze seit Jahren steigen, müssen diese sich aus Ahrens' Sicht zunehmend mehr Mühe geben im Wettbewerb. Die Wünsche und Ansprüche der Camper würden größer. "Früher hatte man Camper, die nichts anderes kannten als Camping. Heute hat jeder auch schon anders Urlaub gemacht und vergleicht." Den Leuten gehe es vor allem um komfortable Sanitäreinrichtungen. "Die Sanitäranlage muss schon dem eigenen Haushalt entsprechen oder besser sein." Der allergrößte Teil der Campingplätze bewege sich ständig in die Richtung der Kundenwünsche.

Campingplätze haben laut Ahrens die Hauptgruppen Zelt, Wohnwagen, Vermietung und mobiles Fahren. Die beiden letzteren würden besonders zulegen. Bei den Vermietungen sei das Spektrum sehr groß – vom vermieteten Zelt über Holzhütten bis zu komfortablen Ferienhäusern. Was alle eine, sei der Wunsch nach einer ungezwungenen Zeit in der Natur.

Allerdings erwartet Ahrens auch eine Marktbereinigung. Plätze, die den steigenden Ansprüchen nicht genügen, werden seiner Ansicht nach in den kommenden Jahren schließen. Nach derzeitiger Lage vermutet er, dass binnen zehn Jahren 10 bis 20 Prozent der Plätze wegfallen. Die restlichen hätten dann eine bessere Auslastung. Derzeit gibt es laut Ahrens im Land etwa 60 bis 70 Campingplätze, von denen jeweils zumindest eine Person leben könne.