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Tourismus Lutherjahr übertrifft Erwartungen

2017 kam in Sachsen-Anhalt niemand um Martin Luther und die Reformation herum. Das Jahresmotto zog viele Gäste an.

Von Franziska Höhnl 09.01.2018, 05:24

Magdeburg (dpa) l Dem Luther-Effekt sei Dank: Sachsen-Anhalt hat nach aktuellen Schätzungen die selbst gesteckte Acht-Millionen-Marke bei den Gäste-Übernachtungen geknackt. Es sei davon auszugehen, dass die Marke im vergangenen Jahr übersprungen wurde, sagte Wirtschaftsminister Armin Willingmann der Deutschen Presse-Agentur. Das Land hatte sich dieses Ziel eigentlich für 2020 gesetzt. Haupttreiber? "Luther war ein großer Erfolg", sagte der SPD-Politiker mit Blick auf die vielen Feierlichkeiten und Großereignisse zum 500. Reformationsjubiläum. "Es hat uns touristisch einen enormen Aufschwung gebracht."
Das lasse sich aus den bisher vorliegenden Statistiken ablesen. Auch die winterlichen Bedingungen im Harz rund um den Jahreswechsel dürften sich positiv auswirken, sagte Willingmann. Zwischen Januar und Oktober seien 5,6 Prozent mehr Gäste aus dem In- und Ausland nach Sachsen-Anhalt gekommen. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 4,6 Prozent. Die Jahresübersicht legen die Statistiker meist im März vor. 2016 waren 3,2 Millionen Touristen gekommen und hatten dort rund 7,8 Millionen bezahlte Übernachtungen verbracht.
Alle Regionen außer der Altmark konnten zulegen. Das Schwergewicht Harz, wo im Jahr 2016 jede dritte im Land registrierte Übernachtung gebucht wurde, legte um 3,0 Prozent zu. Das größte Plus verzeichnete der Raum Wittenberg, wo ein Großteil der Feiern zum 500. Reformationsjubiläum spielte. Bis Oktober stieg die Zahl der Übernachtungen um 12,2 Prozent. Bei den Ankünften ging es um 13,6 Prozent nach oben.
Viele Stätten seien für das Jubiläumsjahr saniert worden, etwa das Lutherhaus in Eisleben oder die Schlosskirche in Wittenberg, wo Martin Luther 1517 mit seinen 95 Thesen den Startschuss für die Reformation der Kirche gegeben haben soll. "Selbst derjenige, der zum Reformationsjubiläum nicht gekommen ist, kann die Stätten auch in den nächsten Jahren noch erleben." Die Wachstumsraten seien zwar wahrscheinlich nicht zu halten, räumte Willingmann ein. Doch das Jubiläum wirke weiter: Es gebe schon die Rückmeldung, dass die Voranmeldungen für 2018 höher seien als vor dem Lutherjahr.
Dieses Jahr will Sachsen-Anhalt mit dem Thema "25 Jahre Straße der Romanik" vor allem weitere inländische Gäste locken, wie Willingmann sagte. Das Festjahr zu 100 Jahre Bauhaus soll 2019 dann auch wieder ein Magnet für ausländische Touristen werden. Auch hier will Willingmann an positive Erfahrungen aus dem Luther-Jahr anknüpfen. Es habe sich bewährt, das Luther-Jubiläum gemeinsam mit Thüringen und Sachsen zu bewerben. "Wir werden anlässlich der Internationalen Tourismusmesse nochmal schauen, dass wir zum Bauhaus-Jubiläum auch etwas Grenzüberschreitendes hinbekommen."