1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Tourismus
  6. >
  7. Harz: Jeder zweite Einsatz der Bergwacht sind Wanderunfälle

Unfälle Harz: Jeder zweite Einsatz der Bergwacht sind Wanderunfälle

Stürze beim Wandern, Radfahren oder Klettern: Die Bergwacht im Harz verzeichnet stabile Einsatzzahlen. Die Experten warnen vor gefährlichen Fehlern beim Wandern, die sich leicht vermeiden lassen.

Von dpa Aktualisiert: 19.07.2021, 08:45
Wanderer gehen über einen Bahnsteig der Brockenbahn mit einem Ausblick vom Brocken im Harz. Foto: Swen Pförtner/dpa/Archivbild
Wanderer gehen über einen Bahnsteig der Brockenbahn mit einem Ausblick vom Brocken im Harz. Foto: Swen Pförtner/dpa/Archivbild dpa

Wernigerode/Magdeburg - Die Bergwacht im Harz ist im ersten Halbjahr 2021 zu 30 Einsätzen gerufen worden. „Die Einsatzzahlen sind momentan stabil und vergleichbar mit denen des Vorjahreszeitraums“, teilte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf Nachfrage mit. Wanderunfälle seien der Grund für jeden zweiten Einsatz gewesen. Eine Rolle hätten auch Unfälle mit Fahrrädern und beim Skilanglauf gespielt. Ein Sucheinsatz sei ebenfalls dabei gewesen. Im ersten Halbjahr sind laut DRK 22 Patienten an den Rettungsdienst übergeben worden. In zwei Fällen wurden Tote geborgen.

Ein Kletterunfall habe für einen der besonderen Einsätze gesorgt. Im Steinbachtal bei Thale sei im Juni eine Frau beim Klettern verunglückt. Eine Einsatzmannschaft der Bergwacht sei über das Bergtheater herangelaufen. Der bergwachteigene Notarzt und Notfallsanitäter hätten die Erstversorgung der Frau übernommen. Um die Patientin schonend zu retten, seien spezielle Seile und eine Gebirgstrage genutzt worden. Insgesamt zehn Einsatzkräfte seien an der dreieinhalb Stunden dauernden Aktion beteiligt gewesen.

„Ebenfalls herausragend war ein ganz anderer Einsatz: In den Impfzentren des Landkreises Harz war die Bergwacht mit vielen Helfer unterstützend mit eingebunden“, teilte das DRK weiter mit.

Insbesondere mit Blick auf die Wanderunfälle stellt die Bergwacht Fehler fest, die sich wiederholen. Zum einen hätten die Wanderer teils keine Karte dabei und verließen sich auf die Navigation über das Handy. „Probleme treten dann auf bei leerem Akku des Handys oder fehlendem Mobilfunkempfang.“ Immer wieder würden unpassende Kleidung und vor allem ungeeignetes Schuhwerk gewählt. Zudem gebe es Probleme bei der Standortbestimmung und bei der Bedienung des Handys.

Im kompletten Jahr 2020 war die Bergwacht des DRK zu 98 Einsätzen gerufen worden. Das waren nur sechs weniger gewesen als im Vorjahr.