1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Grüne fordern Rücktritt Zimmers

Tourismusverband Grüne fordern Rücktritt Zimmers

Nach dem Eklat um Lars-Jörn Zimmer (CDU) haben die Grünen Sachsen-Anhalt seinen Rücktritt als Tourismusverbands-Vorsitzenden gefordert.

Von Michael Bock 11.02.2020, 12:43

Magdeburg l Die Bündnisgrünen in Sachsen-Anhalt fordern den Rücktritt in den Rücktritt des CDU-Landtagsabgeordneten Lars-Jörn Zimmer als Vorsitzender des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt. Hintergrund sind Äußerungen Zimmers in der ZDF-Sendung „Berlin direkt" am vergangenen Sonntag. Dort hatte der CDU-Politiker eine Minderheitsregierung mit Hilfe der AfD nicht ausgeschlossen.

Der bündnisgrüne Landesvorstand wertet die Äußerungen „als weiteren Versuch seitens Zimmers, die bestehende Koalition aus CDU, SPD und Grünen zu untergraben", hieß es am Dienstag. In einem Beschluss dazu steht es unter anderem: „Zimmer hat kein Interesse, Demokratie gegen die Antidemokraten der AfD zu verteidigen."

Die Landesvorsitzende Susan Sziborra-Seidlitz sagte: „Diese Äußerungen schaden dem Bild von Sachsen-Anhalt in der Welt. Schlimm genug, dass sie von jemandem stammen, der stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Partei ist, die den Ministerpräsidenten stellt. Zimmer ist darüber hinaus als Vorsitzender des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt auch Botschafter für unser Bundesland. Wir halten ihn als solchen nicht geeignet, um ein weltoffenes und modernes Sachsen-Anhalt zu repräsentieren. Er sollte dieses Ehrenamt niederlegen."

Zuletzt hatte CDU-Landeschef Holger Stahlknecht Zimmer die Pistole auf die Brust gesetzt. Er hatte auf die Beschlusslage in der CDU - Kooperationsverbot mit der AfD – verwiesen. Er drohte dem Parteifreund mit personellen Konsequenzen für den Fall, dass es ihm nicht möglich sein solle, die Positionen der CDU mitzutragen. Zimmer ist im Landesvorstand und Vize-Fraktionschef im Landtag.

De AfD-Landesvorsitzende Martin Reichardt kommentierte die Vorfälle mit den Worten, die CDU in Sachsen-Anhalt werde jetzt auch „von den Inquisitionswellen des Berliner Elfenbeinturms heimgesucht“.