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Tradition Wulkau und sein Osterbaum

In einem Dorf im Elb-Havel-Winkel in Sachsen-Anhalt steht ein reich geschmückter Osterbaum - dekoriert mit knapp 2000 Ostereiern.

27.03.2018, 09:54

Wulkau (dpa) l  Eier wohin das Auge reicht: In Wulkau im Elb-Havel-Winkel wird ein Osterbaum jedes Jahr üppiger geschmückt. "1700 Eier waren es letztes Jahr, in diesem Jahr hängen 1900", sagte die Initiatorin und Baumbesitzerin Anke Ziegler. Die Idee, die Weide vor ihrem Haus zu schmücken, sei vor mehr als 15 Jahren entstanden.

Zunächst hängte sie selbst noch weniger als 100 Eier an den Baum. "Dann habe ich es selbst nicht mehr geschafft und zum Schmücken bei Kaffee und Kuchen eingeladen." Seitdem kommen jedes Jahr am Samstag vier Wochen vor Ostern Menschen aus dem Dorf zusammen und hängen Eier an den Baum, der an der Hauptstraße des Dorfes steht.

Ziegler betont, es gehe ihr allein um den Spaß. "Es soll für ein Lächeln sorgen." Die Eier seien allesamt keine Hühnereier, sondern bestünden aus Styropor, Plastik, Blech oder anderen leichten Materialien. Die 57-Jährige kauft sie auch schon mal im Hunderter-Pack via Internet.

Manche seien mit Pailletten verziert, mache umhäkelt, andere handbemalt. Die größte Herausforderung ist die Befestigung der Eier an den langen Zweigen der Weide – nötig seien lange Bänder und die richtige Technik – "den Nippel durch die Lasche ziehen", nennt Ziegler das scherzhaft.

Bei 1900 Eiern ist für Ziegler übrigens noch längst nicht Schluss. "Jeder, der Lust hat, kann etwas dranhängen." Und wer nur ein Ei spenden möchte, kann es in ein bereitstehendes Körbchen legen.

Wer den Osterbaum in Wulkau bewundern möchte, sollte Ostern nutzen oder sich kurz danach aufmachen. Denn rund eine Woche nach dem Fest nimmt Anke Ziegler sie in einer raschen Aktion mit zwei bis drei Helfern und langen Leitern ab. "Die Weide wird dann schnell grün und von den Eiern ist nichts mehr zu sehen."