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Verkehr Blitzer gegen Raser auf A-2-Baustelle

Das Tempolimit auf der A-2-Baustelle zwischen Magdeburg Rothensee und Autobahnkreuz wird stärker überwacht - mit neuen Blitzern.

Von Matthias Fricke 14.08.2020, 01:01

Magdeburg l In nur knapp sechs Wochen hat die Autobahnpolizei allein mit ihrem neuen Anhänger „Enforcement-Trailer“ im Baustellenbereich der Autobahn 2 rund 45.000 Raser geblitzt. Jedes 19. Fahrzeug war auf der Strecke mit Tempolimits von 60 bzw. 80 km/h zu schnell. „Die Höhe der daraus resultierenden Einnahmen sind aktuell aber nicht bekannt“, sagt Frank Müller vom Autobahnpolizeirevier Börde.

Legt man allerdings beispielsweise ein durchschnittliches Verwarngeld von nur 60 Euro zu Grunde, dürften die Einnahmen für das Land etwa 2,7 Millionen Euro betragen. Spitzenreiter war im Tempo-60-Bereich der jeweils zweispurigen Mega-Baustelle ein Auto mit 171 km/h. Dem Fahrer drohen nun 600 Euro Bußgeld, drei Monate Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg.

Für Autobahnpolizist Müller ist das Grund genug, weiter zu messen. Denn die Unfallzahlen sprechen aus seiner Sicht für sich: In der Zeit von Anfang Juni bis Anfang August gab es auf der gesamten Strecke 41 Unfälle mit drei Leichtverletzten. Eine ähnliche Baustellensituation im vergangenen Jahr in Höhe Lostau forderte hingegen innerhalb von einem Monat vier Tote. Nachdem die Polizisten einen mobilen Blitzer an dieser Stelle einsetzten, gingen laut Müller die Unfälle deutlich zurück. „Wir wollen ganz bewusst die gefahrenen Geschwindigkeiten senken“, sagt der Beamte. Aus diesem Grund sind beide Fahrtrichtungen auch mit dem Hinweis auf die „Radarkontrollen“ ausgeschildert.

Die in den vergangenen Tagen aufgebaute „Säule“ kurz vor der Abfahrt Zentrum, soll während der Bauarbeiten alle Fahrzeuge mit mehr als den erlaubten 80 km/h blitzen. Überwacht werden die beiden Fahrspuren in Richtung Hannover. Nach Angaben von Hans Eichelberger von der Polizeiinspektion Zentrale Dienste ersetzt die mit einem Laserscanner bestückte Säule vorübergehend die seit Ende 2019 bestehende feste Messanlage an dieser Stelle. Deren Sensoren befinden sich in der Fahrbahn, die gerade saniert wird.

Betreut werden alle stationären Anlagen von der Firma Jenoptik. Die sorgte auch für den Ersatz. Dem Land entstünden dabei keine Kosten. Der feste Blitzer bei Bornstedt, in Fahrtrichtung Berlin, ist weiter normal in Betrieb. Er richtet sich nach dem angezeigten Tempolimit auf der elektronischen Schilderbrücke. Insgesamt soll die Sanierung noch bis November dauern.