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Verkehrsministerium Nordverlängerung der A14 wird weitergebaut

In Sachsen-Anhalt sorgte der geplante Nordabschnitt der Autobahn 14 für Diskussion. Nun haben sich BUND und Land geeinigt.

Von Jens Schmidt 06.08.2019, 11:14

Magdeburg l Der Autobahn-Abschnitt zwischen Seehausen und der Elbebrücke bei Wittenberge stand im Mai kurz vor der Genehmigung – doch dann erhoben der Umweltverband BUND sowie die Verbandsgemeinde Seehausen Klage beim Bundesverwaltungsgericht Leipzig. Beide forderten vor allem mehr Lärmschutz. Da der Prozess den ohnehin schleppenden Weiterbau verzögert hätte, lenkte die Landesregierung ein. Gestern unterzeichneten Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) und BUND-Landeschef Ralf Meyer einen Vergleich.

Ein Kompromisspapier mit weiteren Millionen-Investitionen wurde auch mit Seehausen verhandelt. Am 13. August entscheidet der Verbandsgemeiderat, ob er dem zustimmt. Danach befindet darüber der Stadtrat Seehausen.

Webels Haus hat dem Umweltverband ein fast neun Millionen Euro schweres Zugeständnis gemacht. Der Verband sicherte zu, auch die anderen noch nicht genehmigten Abschnitte  bei Dahlenwarsleben, Stendal und Osterburg nicht zu beklagen. Der Bau dieser Etappen sowie des Abschnitts bis zur Elbquerung (70 Kilometer) kostet nunmehr insgesamt 562 Millionen Euro. Wofür werden die zusätzlichen Gelder ausgegeben? Die Gemeinden Mose, Rothenberg und der Ort Märsche bekommen längere Lärmschutzwände. Zudem erhalten Anwohner in neun Gemeinden insgesamt 150.000 Euro für Lärmschutzfenster. Darüber hinaus werden Elbdeiche ins Landesinnere verlegt, um die Flussaue zu vergrößern. Geld gibt es auch für mehr Bäume und Büsche. Außerdem trägt das Land die Anwaltskosten für den BUND bis zu einer Höhe von 80.000 Euro.

Bereits 2016 ging das Land einen Kompromiss mit dem BUND ein, um die Abschnitte zwischen Colbitz und Lüderitz zu bauen. Zusatzkosten damals: 3,5 Millionen Euro. BUND-Landeschef Ralf Meyer sagte, man halte die A 14 für überflüssig, aber unter den gegebenen Bedingungen könne man so „das Optimum“ herausholen. Webel  will so Zeit gewinnen und Kosten sparen. Jedes Jahr Verzug koste 20 Millionen Euro. „Wir sind dem Lückenschluss ein Stück näher gekommen“, sagte er. Wie nahe? „2024 oder 2025.“