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Virus Sachsen-Anhalt wappnet sich für Schweinepest

Sachsen-Anhalt wappnet sich mit Zäunen, Containern und Übungen gegen die herannahende Afrikanische Schweinepest.

09.12.2019, 07:11

Magdeburg (dpa) l Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in Polen aus, das Virus ist bis auf 42 Kilometer an die Grenze zu Deutschland herangerückt. Um sich auf einen Ausbruch vorzubereiten, plant das Umweltministerium in Sachsen-Anhalt im kommenden Jahr weitere Übungen. Daran werde auch das Landeskommando Sachsen-Anhalt der Bundeswehr teilnehmen, sagte eine Sprecherin des Ministeriums.

Sachsen-Anhalt hat den Ernstfall schon mehrmals geprobt: 2017 gab es eine bundesweite Übung, 2018 nahm das Land an einer Übung mit Bayern, Thüringen und Sachsen teil. Im März dieses Jahres testete eine Task Force des Landes mit dem Technischen Hilfswerk (THW) im Harz einen 25 Kilometer langen Wildschweinzaun und übte die Desinfektion von Flächen, Fahrzeugen und Menschen. Wann die Übungen im kommenden Jahr stattfinden sollen, stand noch nicht fest.

Der Erreger ist in vielen Regionen Osteuropas verbreitet. Wild- und Hausschweine sterben in der Regel nach wenigen Tagen an dem Virus, für Menschen ist es ungefährlich. Laut Bundesagrarministerium wird die Seuche direkt über Tierkontakte oder indirekt – zum Beispiel über Fleisch oder Wurst von infizierten Tieren – übertragen. Unter ungünstigen Bedingungen könnten unachtsam entsorgte Reste von verseuchtem Reiseproviant ausreichen, um die ASP einzuschleppen.

Am vergangenen Dienstag war das Virus bei einem toten Wildschwein in der Nähe von Nowogrod Bobrzanski gefunden worden – gut 42 Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt. In dieser Gegend nahe der Grenze zu Brandenburg war die Seuche Mitte November ausgebrochen. Brandenburg hat daher schon weitergehende Maßnahmen gegen einen Ausbruch angekündigt. So sollen nach Angaben grenznaher Landkreise Wildschweine in Kürze verstärkt bejagt und jedes verendete oder bei Unfällen getötete Tier untersucht werden.

Wie das Bundesagrarministerium am Freitag mitteilte, sollen angesichts der ASP-Ausbreitung in Polen in der kommenden Woche deutsche und polnische Tierärzte im Grenzgebiet Informationen austauschen und über das weitere Vorgehen beraten. Man sei zudem von der EU-Kommission in Kenntnis gesetzt worden, dass die auf polnischer Seite eingerichtete Zone mit Ausfuhrbeschränkungen für Schweine und Fleischprodukte in Kürze unmittelbar bis zur deutsch-polnischen Grenze reichen werde.