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Gesundheit Vor Schließung: Impfzentren in Sachsen-Anhalt ziehen Bilanz

Ende September schließen die Impfzentren in Sachsen-Anhalt. Nach der hohen Nachfrage am Anfang hatten die Zentren zuletzt immer weniger Betrieb - Die Landkreise und Städte ziehen Bilanz.

Von dpa Aktualisiert: 28.09.2021, 05:23
Ein medizinischer Mitarbeiter impft eine Frau.
Ein medizinischer Mitarbeiter impft eine Frau. Jörg Carstensen/dpa/Symbolbild

Magdeburg - Nach fast einem Dreivierteljahr Betrieb schließen die Impfzentren in Sachsen-Anhalt bis zum 30. September. Danach geht es in mobilen Teams weiter - die meisten Impfungen werden aber künftig durch die niedergelassenen Ärzte verabreicht.

In Magdeburg sollen bis Ende des Monats voraussichtlich rund 159.600 Dosen verimpft werden. Passend dazu wurden in der Landeshauptstadt bislang ungefähr 160.000 Spritzen und rund 158.500 Pflaster verbraucht. Im Harz wurden bis Mitte der Woche in den Impfzentren 147.459 Dosen verabreicht, wovon 73.681 auf die ersten und 73.778 auf die zweiten Impfungen entfielen. Allein in Halle wurden bis Ende vergangener Woche etwa 191.200 Dosen verimpft.

In ganz Sachsen-Anhalt wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bis einschließlich Donnerstag 1.373.844 Erstimpfungen und 1.318.816 Zweitimpfungen verabreicht. Damit sind 60,5 Prozent der Menschen ein zweites Mal geimpft. Die höchste Impfquote bei den Zweitimpfungen hat laut der Übersicht zum regionalen Impfgeschehen des Ministeriums die Stadt Dessau-Roßlau mit fast 70 Prozent, die niedrigste Quote bei den vollständig Geimpften hat der Salzlandkreis mit gut 53 Prozent. Warum die Unterschiede regional so groß sind, ist unklar.

Anfangs war die Nachfrage groß, dann war mehr Impfstoff da, als es Impfwillige gab. In den letzten Wochen standen keine Nachrücker mehr zur Verfügung, eine Immunisierung konnte man sich auch ohne Termin abholen. Aufgrund der schlechten Planbarkeit sei es zuletzt vorgekommen, dass angebrochene Flaschen nicht vollständig verimpft werden konnten, sagte ein Sprecher des Salzlandkreises. Auch der Saalekreis und der Landkreis Anhalt-Bitterfeld berichten von in geringem Maße verworfenem Impfstoff aus ähnlichen Gründen. Zu der genauen Zahl der vernichteten oder weggeschmissenen Impfdosen machten die Kreise und Städte keine genaueren Angaben.

Im Dezember 2020 hatten bundesweit zunächst mobile Teams mit Impfungen in Alten- und Pflegeheimen begonnen. Am 11. Januar hatten in Sachsen-Anhalt erste Impfzentren geöffnet.

Inwiefern die Impfzentren komplett abgebaut werden, hänge von der noch ausstehenden Entscheidung der Landesregierung zu einer weiteren Finanzierung ab, sagte ein Sprecher vom Salzlandkreis. Es sei durchaus denkbar, dass die Infrastruktur noch einmal benötigt werde, hieß es. Aus genau diesem Grund wird auch die Stadt Halle die „Räumlichkeiten des Impfzentrums im Stand-by-Modus“ bereithalten.