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Vorlesetag Ausladungen von Schulen ärgern AfD

Am bundesweiten Vorlesetag wollten AfD-Politiker in Schulen Sachsen-Anhalts lesen. In vier Fällen sollen sie ausgeladen worden sein.

Von Alexander Walter 18.11.2017, 00:01

Magdeburg l Gescheiterte Bemühungen von AfD-Abgeordneten, sich am bundesweiten Vorlesetag in Sachsen-Anhalt zu beteiligen, schlagen in der Partei Wellen. „Das ist ein klares Zeichen der Ausgrenzung und offenbart ein eindeutiges Demokratiedefizit an den Schulen“, sagte AfD-Fraktionschef André Poggenburg. Nach Angaben der AfD hatten sich Parteimitglieder zum Aktionstag an Schulen angemeldet.

Während einige vorlesen durften, gab es in vier Fällen Absagen. Ein Betroffener ist der Landtagsabgeordnete Hagen Kohl. Er habe sich am Donnerstag zum Vorlesen in der Magdeburger Grundschule „Am Elbdamm“ angemeldet, sagte er. Als er am Freitag in die Schule kam, sei er dann allerdings weggeschickt worden. „Es gab Einwände des Schulelternrats“, sagte Kohl. Begründung: Die Anmeldung kam zu kurzfristig.

Kohl glaubt, Grund war eher seine Zugehörigkeit zur AfD. Auch vom Gymnasium Querfurt, der Ganztagsschule „Adolf Holst“, in Mücheln (Geiseltal) und der Siedlungs-Grundschule Bad Dürrenberg erhielten Mitglieder nach AfD-Angaben Absagen auf entsprechende Anfragen.

Das Bildungsministerium teilte mit, man prüfe die Fälle. Unabhängig davon verwies die Behörde auf rechtliche Regelungen. Schulen dürfen demnach selbst entscheiden, ob sie sich am Vorlesetag beteiligen und wen sie einladen. Darüber hinaus sei die Mitwirkung der Eltern ein hohes Gut. Politiker hätten zwar ein Recht auf Informationsbesuche. Dieses beinhalte aber nicht die Teilnahme am Unterricht.

Der Kommentar "Parteibuch ist nicht entscheidend" zum Thema.