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Wein Weinlese-Start so früh wie nie

Die Winzervereinigung Freyburg in Sachsen-Anhalt hat ihre Weinlese für das Jahr 2018 begonnen. Es ist der bislang früheste Start.

23.08.2018, 15:30

Freyburg/Gleina (dpa) l In der Winzervereinigung Freyburg, dem größten ostdeutschen Weinproduzenten, hat am Donnerstag die Weinlese für den Jahrgang 2018 begonnen. Dies sei so früh wie nie, sagte ein Sprecher. Grund sei die Hitze in diesem Sommer. Auch in anderen deutschen Anbaugebieten von Qualitätswein wie in Hessen haben die Weinbauern in diesem Jahr zeitiger als sonst mit der Lese begonnen. In der Freyburger Winzervereinigung wurden zum Start rund 4000 Kilogramm weiße Trauben der Sorte Solaris geerntet, mit 92 Grad Oechsle, wie der Sprecher sagte. "Das ist sehr süß." Normal seien Oechslegrade zwischen 70 und 80 Grad.

Wegen der Trockenheit seien die Beeren in diesem Jahr kleiner als im Vorjahr, dafür gehaltvoller. Die Winzer rechnen den Angaben zufolge mit sehr guten Qualitäten, bei der Menge indes mit Einbußen. Der Winzervereinigung gehören rund 400 Winzer aus dem rund 770 Hektar großen Anbaugebiet Saale-Unstrut an. Die Genossenschaft bewirtschaftet eine Rebfläche von rund 400 Hektar. Typisch sind trockene Weine der Sorten Müller-Thurgau, Silvaner, Weiß- und Grauburgunder sowie Riesling. Beim Rotwein sind es Dornfelder und Portugieser.

Unterdessen erklärte der Vorstandsvorsitzende der Winzervereinigung, Siegfried Boy, gegenüber den Leitungsgremien der Genossenschaft, er lasse sein Amt bis auf weiteres ruhen, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit. Hintergrund sei die fristlose Kündigung Boys als Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Gleina. Dem 63-jährigen Landwirt werde vorgeworfen, eine Mitarbeiterin sexuell belästigt zu haben. Boy wies die Vorwürfe nach Angaben des Sprechers zurück. Er habe juristische Schritte gegen die Kündigung angekündigt.