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Wie ein Magdeburger vom Müssen müssen und dem Nicht-Rauskönnen können von Rettern gerettet werden musste Wenn das stille Örtchen seinem Namen alle Ehre macht

Von Rainer Schweingel 28.05.2013, 03:14

Magdeburg. Dass ein stilles Örtchen auch mal unfreiwillig seinem Namen alle Ehre machen kann, musste am Sonntagabend ein 50-Jähriger in Magdeburg erfahren. Als er sich in allergrößter Not(durft) in das öffentliche WC auf dem Friedhof in Salbke begab, konnte er trotz der Dringlichkeit seines Anliegens nun wirklich nicht ahnen, dass dies für unfreiwillige Komik und das auch noch auf einem Friedhof sorgen würde.

Nachdem der Mann sein Geschäft verrichtet hatte, stellte er das Malheur fest: Er hatte sich ausgerechnet an einem besonders ruhigen Ort in einem stillen Örtchen eingeschlossen. Die Tür der Toilette ließ sich beim besten Willen von innen nicht mehr öffnen - und das an einem Sonntagabend auf einem kleinen Stadtteilfriedhof.

Damit war die gebotene Ruhe natürlich vorbei. So gut es ging, klopfte und rief der Mann um Hilfe, die nach ein paar Minuten tatsächlich erhört wurde. Ein Passant bemerkte den Lärm im stillen Örtchen und rief die Polizei, die aber auch nicht helfen konnte. Flugs wurde die Feuerwehr zum Einsatzort geholt. Doch auch die strammen Jungs, die mit Schere und Spreizer sonst (fast) jede Sperre beiseite räumen, mussten aufgeben. Die Tür trotzte auch der schweren Spezialtechnik. Allerdings kamen die Einsatzkräfte des Riegels Lösung schon ein wenig näher, weil die pfiffigen Brandschützer herausfanden: Es handelt sich bei der Toilettentür um ein Zeitschloss, das sich offenbar selbstständig verriegelt hatte. Somit konnte nur der Servicemonteur der WC-Anlage aus der misslichen Lage helfen.

Nach gut einer Stunde war der ganze Trubel dann endlich vorbei. Der Mann war befreit und die Ursache gefunden: ein technischer Fehler. Die Toilette lässt sich normalerweise auch nach dem Ende der Betriebszeit von innen immer entriegeln. An diesem Abend klappte das nicht, weil eine Firma das Schloss falsch eingebaut hatte.

Die Lehre aus der kuriosen Geschichte? Lieber drin im Klo eingeschlossen und erleichtert als unter Druck vorm verriegelten WC draußen davor. Das kann nämlich noch viel schlimmer ausgehen.