Außerhalb der Saison Wintercamping in Sachsen-Anhalt: Wo Zelten auch bei Minusgraden möglich ist
Wintercamping ist in Sachsen-Anhalt mehr als eine Ausnahmeerscheinung. Einige Camping- und Zeltplätze haben auch in der kalten Jahreszeit geöffnet. Ein paar Tipps zu Campingplätzen in der Region, zu denen sich ein Ausflug lohnt.

Magdeburg/Halle. - Camping im Winter bedeutet vor allem eines: viel Ruhe. Viele Zeltplätze berichten bei einer Umfrage dieser Redaktion, dass sie gerade jetzt in der Nebensaison gezielt Gäste anziehen, die Trubel vermeiden wollen. Gleichzeitig bleibt Camping auch im Winter nur auf offiziellen Camping- oder Stellplätzen erlaubt, Wildcamping ist verboten.
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Doch wo lässt es sich im Winter gut zelten oder mit dem Wohnmobil vorfahren? Hier ein paar Tipps für Sachsen-Anhalter und Touristen:
See- und Waldresort Gröbern: Ruhe am Wasser auch im Winter
Das See- und Waldresort Gröbern im Landkreis Anhalt-Bitterfeld gehört zu den Plätzen, die ganzjährig Gäste empfangen. „Beim Camping im Winter ist auf unseren Stellplätzen deutlich mehr Ruhe, und das Wasser direkt am Stellplatz ist abgestellt. Dies können unsere Gäste dann aber aus dem Sanitärgebäude beziehen“, sagt Empfangsleiterin Cindy Schwarz.
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Die Sanitäranlagen sind ganzjährig geöffnet. Zudem profitieren Camper preislich von der Wintersaison: „Unsere aktuellen Preise liegen für zwei Personen bei circa 25 Euro pro Nacht. Im Frühjahr beziehungsweise Sommer liegen unsere Preise bei etwa 30 bis 40 Euro je nach Auslastung und Saison.“ Laut Schwarz kommen manche Gäste gezielt nur in der Nebensaison, weil ihnen im Sommer „viel zu viel los ist“.
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Harz-Camp Bremer Teich: Wintercamping für Mensch und Hund
Im Harz ist das Harz-Camp Bremer Teich bei Thale einer der bekanntesten Plätze für ganzjähriges Camping. Besonders rund um den Jahreswechsel ist der Platz gefragt – vor allem aus einem Grund:„Im Winter haben wir die meisten Camper über den Jahreswechsel. Diese kommen mit ihren Hunden zu uns, da bei uns ein striktes Feuerwerks- und Böllerverbot gilt", sagt Betreiberin Melina Mielitz.
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Die Lage mitten im Wald sorgt für zusätzliche Ruhe, was den Platz für Besitzer von lärmempfindlichen Tiere attraktiv macht. Ebenfalls wichtig für Wintergäste: Es gibt ein beheiztes Sanitärgebäude.
Die Preise bleiben das ganze Jahr über konstant. Momentan liegen sie bei etwa 30 Euro für zwei Personen plus Hund, zuzüglich der Kurabgabe an Quedlinburg.
Allerdings weist der Platz auch auf typische Winter-Einschränkungen hin. „Beim Wintercamping sollte man beachten, dass die Serviceangebote nicht dieselben sind wie in der Hauptsaison", sagt die Betreiberin. Gaststätte und Brötchenservice können zeitweise geschlossen sein – Selbstverpflegung ist Pflicht.
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Zudem rät der Platz klar zur Gasheizung. Mit Gas zu heizen, sei zu empfehlen, da die Stromleitungen oft nicht auf den Dauergebrauch von mehreren Elektroheizungen ausgelegt sind.
Caravanstellplätze Schleusenblick: Weniger Kurtaxe in der Nebensaison
Nicht alle Plätze in Sachsen-Anhalt haben eine rege Wintersaison. Heiner Schulz, Betreiber der Caravanstellplätze Schleusenblick in Freyburg (Unstrut), sagt ganz offen: „Bei uns ist kaum Wintercamping, die Saison geht von April bis Oktober.“
Dennoch bleiben die Sanitäranlagen geöffnet, und preislich gibt es eine kleine Entlastung: „Unsere Preise sind die gleichen, nur die Kurtaxe ist weniger in der Nebensaison.“
Campingpark Bergwitzsee
Auch der Campingpark Bergwitzsee im Landkreis Wittenberg ist das ganze Jahr über geöffnet. Ein Sanitärgebäude ist laut der Website jetzt im Winter offen und beheizt.
Der Ganzjahresbereich befindet direkt in der Nähe der Rezeption, ein Teil der Stellplätze verfügt über Wasser, Abwasser, TV-Anschluss und Strom, ein Teil lediglich über Strom.
Auf der autofreien Zeltwiese zahlen Camper jetzt in der Nebensaison 4,30 Euro für einen Stellplatz, die Standplätze für Wohnmobil und Co. schlagen mit 10,90 Euro zu Buche. Erwachsene zahlen pro Nacht sechs Euro, Kinder bis 17 Jahre nichts.
Campingplatz am Jersleber See
Direkt in der Nähe von Barleben liegt der Campingplatz am Jersleber See. Hier kann man seit diesem Jahr auch im Winter campen. Dafür steht extra ein saniertes, beheiztes Sanitärgebäude zur Verfügung, das den Aufenthalt auch bei niedrigen Temperaturen angenehm machen soll.
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Für einen Zeltstellplatz zahlen Gäste hier 3,50 Euro, der Aufenthalt selbst kostet für Erwachsene pro Nacht sieben Euro, für Kinder fünf Euro.
Vorbereitung zählt: Was Wintercamper beachten sollten
Grundsätzlich raten Experten zu guter Vorbereitung, wenn man im Winter campen möchte. Wichtig sind demnach:
- eine funktionierende Heizung
- eine frostgeschützte Wasseranlage
- regelmäßiges Lüften, um Feuchtigkeit zu vermeiden
- Gasversorgung statt reiner Elektroheizung
Gerade auf kleineren Plätzen sind Serviceangebote reduziert, für ausreichend Verpflegung sollten Camper bereits im Vorfeld gesorgt haben.