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Zoll Schwarzarbeit-Ermittler auch 2020 im Einsatz

Einzelhandel und Friseurgeschäfte sind dicht. Der Zoll hat für seine Schwerpunktprüfungen stattdessen andere Branchen in den Blick genommen.

07.02.2021, 06:07

Magdeburg (dpa) l Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Zolls in Sachsen-Anhalt hat eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr trotz der Pandemie unvermindert ermittelt, geahndet und Außenprüfungen durchgeführt. "Die FKS nahm mit Schwerpunktprüfungen besonders die Branchen in den Fokus, wo Kontrollen nach aktueller Lagebeurteilung in besonderem Maße angezeigt waren. Das betraf im vergangenen Jahr insbesondere die Abfallwirtschaft, die Landwirtschaft, fleischverarbeitende Betriebe sowie die Paket-, Kurier- und Expressdienstleisterbranche", teilte ein Sprecher des Hauptzollamts Magdeburg auf Nachfrage mit.

Der Einzelhandel sowie der Messebau hätten während des Lockdowns nicht oder weniger geprüft werden können. Dort seien eher Geschäftsunterlagen geprüft und bereits eingeleitete Ermittlungsverfahren bearbeitet worden. Prüfungen seien auch bei den geschlossenen Friseurgeschäften nicht möglich. Geschäftsunterlagen könnten aber weiter geprüft werden. In der Gastronomie, wo es Liefer und Abholmöglichkeiten gebe, werde weiter geprüft.

Die Ergebnisse für 2020 würden erst nach der Bekanntgabe der bundesweiten Zoll-Jahresbilanz veröffentlicht.

Von den derzeit rund 520 Beschäftigten des Hauptzollamts Magdeburg arbeiteten den Angaben zufolge aktuell bis zu 85 Prozent tageweise oder ausschließlich mobil im Homeoffice. Zu den so verlagerten Arbeiten gehörten die Prüfung von Anträgen oder Firmenunterlagen, die schriftliche Bearbeitung und Kommunikation bei der Abgabenerhebung, der Vollstreckung oder Ahndung. Aber auch die Vor- oder Nachbereitung von Kontrollen sowie die Online-Abfertigung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs funktioniere aus dem Homeoffice, hieß es.

Die Warenabfertigung habe höchste Priorität. Die Zollämter in Aschersleben, Dessau-Roßlau, Halle, Magdeburg und Stendal erfüllten ihre Aufgaben für Unternehmen und Bürger in vollem Umfang. Das sei insbesondere bei der Einfuhr von medizinischen Hilfsgütern und persönlicher Schutzausrüstung besonders wichtig. In den Zollämtern arbeitete rund ein Viertel der Beschäftigten von zu Hause aus, erklärte der Zoll-Sprecher.