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ALBA bemüht sich um positives Saisonfazit

ALBA hat im Rahmen der Möglichkeiten eine starke Saison gespielt. Dass in den Liga-Playoffs auch das dritte Finale dieser Spielzeit verloren wurde, schmerzt aber. Aus den Erfahrungen wollen die Hauptstädter Lehren ziehen. Ob der Erfolgscoach bleibt, ist unklar.

Von Manuel Schwarz und Christian Kunz, dpa 24.06.2019, 13:27

München/Berlin (dpa/bb) - Mit hängenden Köpfen lehnten die Spieler von ALBA an der Bande und sahen dem FC Bayern beim Meisterjubel zu - dann wollten sie nur noch schnell weg. Die Enttäuschung über den dritten verpassten Titel einer beachtlichen Basketball-Saison überwog bei den Berlinern auch beim nächtlichen Charter-Heimflug. "Für den Moment ist es bitter und tut weh", resümierte Manager Marco Baldi nach dem 88:93 in der Verlängerung vom Sonntag in München. Mit 0:3 ging die Best-of-five-Finalserie verloren.

Während die Gastgeber im Audi Dome mit Weißbier spritzten und in eine lange Partywoche starteten, mussten sich die Berliner zum dritten Mal in dieser Saison nach einer entscheidenden Niederlage aufmuntern.

Baldi klatschte Trainer Aito Garcia Reneses anerkennend auf die Schulter. Der 72-jährige Spanier hat noch nicht entschieden, ob er in Berlin bleibt. "Mir haben die zwei Jahre sehr viel Spaß gemacht, dieses Team zu trainieren. Ich bin happy, obwohl wir verloren haben", sagte er. ALBA hofft auf eine Entscheidung in dieser Woche, wenn am Dienstag vor der Arena ein Abschlussfest für die Fans steigt.

Die Profis haderten. "Wir haben es immer in den Finals nicht geschafft, die Coolness zu behalten", räumte Berlins Kapitän Niels Giffey ein. Wie schon in den ersten zwei Duellen dieses Endspiels war ALBA mit dem Favoriten auf Augenhöhe, nur Nuancen gaben den Ausschlag. "Wir hätten alle drei Spiele gewinnen können", sagte Reneses und unterstrich: "Ich bin stolz auf meine Spieler."

Letztlich aber entschieden Routine und Nervenstärke alle Spiele. Wie im ersten Duell holte Bayern auch am Sonntag einen Rückstand auf, selbst 13 Punkte Vorsprung reichten ALBA im Schlussviertel nicht zum Sieg. "Was den Unterschied ausgemacht hat, war die Erfahrung und die Ausgebufftheit", erkannte Baldi. Im zweiten Finalspiel hatten die Berliner eine Aufholjagd im Finish gezeigt, die Bayern aber blieben cool und retteten den Erfolg über die Zeit.

Nun geht es darum, die Erfahrungen dieser Saison samt der Niederlagen in den Endspielen um die Meisterschaft (gegen Bayern), den Pokal (gegen Bamberg) und den Eurocup (gegen Valencia) zu nutzen. Schließlich stehen von Herbst an in der Euroleague noch deutlich härtere Aufgaben an. Wie man sich in brenzligen Situationen verhält, hatten die Bayern in der europäischen Königsklasse zuhauf erfahren.

Außerdem, ergänzte Baldi, seien die Kader kaum zu vergleichen. "Ich sag es mal übertrieben: Bei uns kommt Tim Schneider von der Bank, bei denen kommt ein Williams", sagte der Manager mit Blick auf den früheren NBA-Profi Derrick Williams bei München.

Der Geschäftsführer bemühte sich, die Berliner Saison einzuordnen und ein positives Fazit zu ziehen. "Wir haben Spieler individuell weiterentwickelt. Wir haben uns als Team weiterentwickelt. Wir sind wirtschaftlich sauber, sind in drei Finals gekommen, haben uns für die Euroleague qualifiziert. Eigentlich haben wir alles hingekriegt, was wir uns vorgenommen haben", sagte Baldi.

Nachwuchsspieler Franz Wagner, der in den Finals anders als renommierte Mitspieler wie etwa der blasse Luke Sikma überzeugt hatte, sagte am Mikrofon von Magentasport: "Es hat unfassbar viel Spaß gemacht, allein deshalb will ich das nochmal erleben. Wir haben viel gelernt und sind extrem viel besser geworden als Team."

Playoff-Baum

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Münchens Kader

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