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Arbeitslosigkeit sinkt im Februar: Sorgen um die Zukunft

Was bedeutet das neuartige Coronavirus für die Beschäftigung? In der Statistik zum Arbeitsmarkt taucht dies nicht auf - noch nicht.

28.02.2020, 12:10

Halle (dpa/sa) - Kaum Frost, Schnee und Eis. Entgegen der sonst jahreszeitlich bedingten Flaute ist die Erwerbslosigkeit im Februar nicht gestiegen. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Halle mitteilte, waren rund 83 600 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 1500 Arbeitslose weniger als im Januar und 6300 weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote sank im Februar auf 7,4 Prozent nach 7,6 Prozent im Januar und 7,9 Prozent vor einem Jahr. Rund 54 500 Menschen - von den insgesamt 83 600 Arbeitslosen - bezogen Hartz IV-Leistungen. Rund 801 400 Menschen sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Auch bundesweit sank die Zahl der Arbeitslosen im Februar. Rund 2,396 Millionen Menschen waren ohne Job, 30 000 weniger als im Januar, aber 23 000 mehr als im Vorjahr, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 5,3 Prozent.

Laut Regionaldirektion haben der milde Winter und die in Sachsen-Anhalt stabile Binnenkonjunktur dazu beigetragen, dass Arbeitgeber mehr Mitarbeiter einstellen wollen. So wurden den Arbeitsagenturen im Februar 4800 neue Stellen gemeldet, 1900 mehr als im Januar. Ein Drittel der Angebote kamen aus der Zeitarbeitsbranche, zudem aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Gesundheits- und Sozialwesen, aus der Verkehr- und Lagerwirtschaft. Aktuell seien insgesamt 18 100 freie Stellen im Bestand.

Mögliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt durch die Folgen des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus wurden in den Februarzahlen nach Angaben der Bundesagentur nicht berücksichtigt. Volkswirte befürchten erhebliche Einbußen für Unternehmen in Deutschland, da zahlreiche Betriebe bei ihrer Produktion etwa auf Lieferungen von Materialien und Komponenten aus China angewiesen sind. Das Land gilt für sachsen-anhaltische Unternehmen als wichtigster Handelspartner außerhalb Europas.

Die Bundesagentur kündigte an, dass Kurzarbeitergeld gezahlt werden könne, etwa wenn Lieferketten gekappt seien und deswegen in Betrieben nur eingeschränkt gearbeitet werden könne. Ein erhöhtes Risiko für Unternehmen in Sachsen-Anhalt bleiben indes weiterhin punktuelle Engpässe an Fachkräften, erklärte der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius. Hintergrund ist die demografische Entwicklung, wonach mehr Menschen in den Ruhestand gehen als auf den Arbeitsmarkt kommen. Die sich auftuende Lücke an Fachkräften werde nur durch Zuwanderung zu schließen sein, betonte Senius.

Pressemitteilung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit

Der Arbeitsmarkt im Februar in Deutschland