1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Corona verändert auch die Weihnachtstradition

Corona verändert auch die Weihnachtstradition

Corona verändert liebgewordene Bräuche und Traditionen zum Weihnachtsfest. Manches fällt weg, anderes kommt hinzu. Ob alles wieder so wird wie vor der Pandemie, bleibt offen.

13.12.2020, 07:33
Federico Gambarini
Federico Gambarini dpa

Halle (dpa/sa) - Die Corona-Pandemie verändert die Bräuche rund um das Weihnachtsfest - auch in Sachsen-Anhalt. Die traditionelle Vorweihnachtszeit mit geschäftigem Treiben in Warenhäusern und quirligen Märkten ist fast zum Erliegen gekommen und der Sorge um die Gesundheit gewichen. Das Treffen am Heiligabend ist auf wenige Familienmitglieder begrenzt. "Es ist zu vermuten, dass das Besuchen und Beschenken sich in Kleinstgruppen über mehrere Tage verteilen wird", sagte die Geschäftsführerin des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt, Annette Schneider-Reinhardt, der Deutschen Presse-Agentur. "Außerdem wird die Digitalisierung weiter Einzug halten, indem viele über die verschiedenen Internetmedien den Kontakt zu nicht im Haushalt wohnenden Familienangehörigen, Freunden und Bekannten an den Feiertagen suchen werden."

Weiter sagte sie: "Neben dem Schenken, besonderen Speisen und Aufstellen des Christbaumes zählt auch allgemein der Besuch eines christlichen Weihnachtsgottesdienstes zur familiären Tradition." Aufgrund der Corona-Bestimmungen werde in diesem Jahr die Teilnahme am Weihnachtsgottesdienst schwierig. Die Anmeldungen seien in vollem Gange, viele Gottesdienste bereits "ausgebucht", sagte Schneider-Reinhardt.

Bereits jetzt sei zu erkennen, dass das Dekorieren, Beleuchten und Ausschmücken von Wohnungen und Häusern zunehme, sagt die Expertin. Das hängt nach Ansicht von Schneider-Reihardt mit dem Mehr an Freizeit infolge von Kurzarbeit und Quarantäne zusammen. Durch die heimelige Gestaltung des eigenen Zuhauses wollten viele Menschen eine Gegenwelt zum erschreckenden Szenario in der Außenwelt schaffen.

In den vergangenen Jahren gab es kleine Weihnachtsmärkte an kulturell wichtigen Orten, wie historischen Höfen und Burgen. Auch das Weihnachtssingen an öffentlichen Plätzen hatte sich als neue Tradition etabliert. "Nun ist dies nicht möglich - und so droht hier neben dem hohen finanziellen Verlust für diesen meist ehrenamtlich organisierten Bereich auch ein Wegfall in der Wahrnehmung solcher identitätsstiftender Orte", sagte Schneider-Reinhardt. Die Auswirkungen für die Zeit nach der Corona-Krise ließen sich noch nicht absehen.

Landesheimatbund Sachsen-Anhalt