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Corona verstärkt Trend: Immer weniger Leiharbeiter

06.08.2020, 16:16

Magdeburg (dpa/sa) - Die Corona-Krise hat in Sachsen-Anhalt den Rückgang der Leiharbeit weiter beschleunigt. 2621 Leiharbeiter hätten seit Beginn der Krise in Sachsen-Anhalt ihren Job verloren, teilte die Arbeitsagentur am Donnerstag mit. Das seien 7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum April bis Juni. Gleichzeitig meldeten die Arbeitgeber demnach 1200 und damit mehr als ein Drittel weniger Leiharbeitsstellen als noch im gleichen Zeitraum 2019.

"Die Leiharbeit hat schon vor der Corona-Krise deutlich an Boden verloren", sagte Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen. Die Zahl der Beschäftigten in dem Bereich seit drei Jahren kontinuierlich zurück. Das liege einerseits an der Eintrübung der Wirtschaft. "Dazu kam, dass Arbeitgeber vermehrt Leiharbeiter als Fachkräfte eingestellt haben, weil es immer schwieriger wurde Personal zu finden." Auch gesetzliche Änderungen hätten diese Beschäftigungsform unattraktiver gemacht.

Diese Entwicklung sei vor allem für Ausländer und Geflüchtete, die einen immer größeren Teil der Leiharbeiter im Land ausmachen, ein Problem, sagte Behrens. So hätten deutsche Leiharbeiter durch den Fachkräftemangel größtenteils auch in anderen Branchen Jobs gefunden. Geflüchteten habe die Leiharbeit aber insbesondere einen schnellen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt geboten. "Denn in der Branche finden auch Menschen mit geringerer Qualifikation und Sprachschwierigkeiten eine Beschäftigung." Für diese Menschen müssten neue Beschäftigungsperspektiven her. "Hier müssen wir vor allem mit Qualifizierungsmaßnahmen unterstützen", sagte Behrens.