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Doppelter Überschallknall erschreckt viele Sachsen-Anhalter

In den 1980er Jahren war der Lärm von Düsenjäger noch häufig zu hören. Heutzutage löst das Knallgeräusch beim Durchbrechen der Schallmauer schnell besorgte Reaktionen aus.

17.08.2018, 19:57

Magdeburg (dpa/sa) - Zwei extrem laute Knallgeräusche und vibrierende Fensterscheiben haben viele Menschen in Sachsen-Anhalt in Aufregung versetzt. Am Freitagnachmittag meldeten etliche von ihnen bei Twitter ihre Wahrnehmungen. Ein Sprecher der Luftwaffe in Berlin sagte, es habe sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den Knall von Überschallflugzeugen gehandelt. Zeitgleich seien zwei Eurofighter der Luftwaffe von Rostock-Laage aus über Sachsen-Anhalt in Richtung Südthüringen geflogen. Sie seien alarmiert worden, weil der Funkkontakt zu einem Propellerflugzeug abgerissen war. Das Geräusch wird ausgelöst, wenn die Abfangjäger die Schallmauer durchbrechen.

Dass Funkkontakte von Flugzeugen zum Boden abreißen, kommt laut dem Sprecher in Deutschland jährlich 20 bis 30 Mal vor, die Eurofighter gingen dann jeweils sofort auf die Suche. Dass ein Notfall vorliege, sei die Ausnahme. In der Regel sei ein Bedienfehler der Besatzung Grund für die Funkstille.

So war es nach Angaben des Sprechers auch im aktuellen Fall: Die sogenannte Alarmrotte spürte das Kleinflugzeug auf, näherte sich ihm von beiden Seiten und begleitete es. Der Pilot habe dann selbst bemerkt, dass er durch eine falsche Funkfrequenz die Alarmkette ausgelöst habe, schilderte der Sprecher. Der Fall werde nun von der Flugsicherung geprüft.

Generell ist es laut Luftwaffe je nach Schwere des Vorgangs möglich, dass bei einem Bedienfehler die Fluggesellschaft für den Einsatz zahlen muss. Pro Eurofighter kostet eine Flugstunde in etwa 70 000 Euro.

Informationen zur Alarmrotte der Luftwaffe