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Keine Krankschreibungen per Telefon: Kritik von Grimm-Benne

20.04.2020, 05:59

Magdeburg (dpa/sa) - Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne hat die Entscheidung, dass Krankschreibungen für Atemwegserkrankungen nun nicht mehr telefonisch ausgestellt werden dürfen, kritisiert. "Dieser Schritt erfolgt zu früh", sagte die Sozialdemokratin der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist nicht zu verantworten, wenn Covid-19-Erkrankte jetzt wieder in Wartezimmern sitzen", sagte die Ministerin, die in Sachsen-Anhalt den Pandemiestab zur Bewältigung der Corona-Krise leitet.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hatte am Freitag beschlossen, eine Ausnahmeregelung, mit der Ärzte zuletzt Patienten mit Atemwegskrankheiten telefonisch krankschreiben konnten, nicht zu verlängern. Für die Beurteilung, ob man arbeitsunfähig ist und eine Krankschreibung erhält, ist ab heute wieder eine körperliche Untersuchung nötig.

Das sei riskant, warnte Grimm-Benne. "Wir dürfen die positive Entwicklung bei der Bewältigung der Pandemie nicht durch leichtfertige Entscheidungen wieder gefährden." Am Sonntag hatte bereits die SPD-Landtagsfraktion die G-BA-Entscheidung kritisiert. "Die pragmatische Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung ist in dieser Situation ein Gebot der Vernunft", hatte Fraktionschefin Katja Pähle mitgeteilt und den G-BA aufgefordert, die Entscheidung zu revidieren.