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Landtags-Trojaner stammte von Servern in USA und Polen

25.10.2017, 15:41

Magdeburg (dpa/sa) - Der Trojaner-Virus, der Ende August das Computersystem des Landtags lahmgelegt hat, ist von Servern in Polen und den USA verschickt worden. Das ergaben Untersuchungen der Spezialisten des Landeskriminalamts, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Das LKA habe umgehend die Kollegen im Ausland informiert. So seien die Quellen rechtzeitig abgeschaltet worden und eine weitere Ausbreitung des Trojaners habe verhindert werden können.

Es habe sich um einen ganz neuen Virus gehandelt, sagte ein LKA-Sprecher. Deshalb sei er vom Virensystem des Landtags noch nicht erkannt worden. "Kriminelle programmieren diese Schadsoftware ständig neu und versuchen so, Antivirenprogramme zu umgehen", erläuterte der Sprecher. Die Cyberermittler des LKA seien vor allem deshalb erfolgreich gewesen, weil sie vom Landtag sofort informiert wurden. Nach Angaben der Behörde handelte es sich nicht um einen gezielten Hacker-Angriff.

Der Trojaner war Ende August über einen schadhaften E-Mail-Anhang ins System gelangt. Ein Mitarbeiter hatte die Mail geöffnet. Zur Sicherheit wurden alle Computer und Telefone vom Netz genommen, tagelang waren Abgeordnete und Mitarbeiter nur eingeschränkt arbeitsfähig. Experten des LKA überprüften alle Rechner und spielten eine neue Sicherheitssoftware auf.

Ob über die identifizierten Server auch den tatsächlichen Verursachern auf die Spur gekommen werden könne, sei offen, sagte der LKA-Sprecher. Gemeinsam mit den Ermittlern im Ausland werde geprüft, ob das erfolgversprechend sei.