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Marx: "Lassen uns von jüdischen Brüdern nie wieder trennen"

16.10.2019, 13:05

Berlin (dpa) - Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, hat den Juden in Deutschland nach dem Terroranschlag von Halle die Solidarität der Katholischen Kirche versichert. "Wir lassen uns nicht mehr trennen von unseren jüdischen Brüdern und Schwestern", sagte Kardinal Reinhard Marx am Mittwoch in Berlin. "Nie wieder werden wir uns von ihnen trennen, was auch immer kommen mag." Das müsse die klare Botschaft und das Versprechen der Kirche sein, forderte der Geistliche. "Wir müssen alles tun, dass alle Tendenzen hin zu Hass und Antisemitismus überwunden werden."

Am Mittwoch voriger Woche hatte in Halle ein Rechtsextremist versucht, in eine Synagoge einzudringen. Als er daran scheiterte, erschoss er zwei Passanten. Die Tat, von der er während eines Aufenthalts in Rom erfahren habe, habe ihn "zutiefst erschüttert", sagte Marx. "Unser Mitgefühl gilt den Opfern, aber ich denke auch an die 50 jüdischen Brüder und Schwestern, die in der Synagoge waren", sagte Marx und gedachte auch der Verletzten.

Dass der Anschlag gerade in Deutschland passiert sei, habe auch in Rom für "einige Unruhen" gesorgt, berichtete Marx. Der Rechtspopulismus sei aber weltweit auf dem Vormarsch und mache damit auch Rechtsextremismus hoffähig. Die Grenze zwischen "vielleicht berechtigtem Patriotismus" und rechtsradikalem, antisemitischem und fremdenfeindlichem werde immer schwammiger. "Und das beunruhigt mich außerordentlich", sagte Marx.