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Minderjähriger wegen möglicher Anschlagspläne vor Gericht

22.08.2017, 11:32

Halle (dpa/sa) - Seit Dienstag muss sich ein minderjähriger Syrer als mutmaßlicher Sympathisant der Terrororganisation Islamischer Staat vor dem Landgericht Halle verantworten. Wegen seines Alters wird in nicht-öffentlicher Sitzung verhandelt. Ein Gerichtssprecher bestätigte lediglich den Beginn des Prozesses. Über den inhaltlichen Ablauf werde nicht berichtet.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem nach eigenen Angaben 16 Jahre alten Angeklagten die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor. Der Syrer sei 2015 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland eingereist. In dem kleinen Ort Bobbe im Landkreis Anhalt-Bitterfeld habe er zwischen November 2015 und Januar 2017 via Internet Kontakt zu Gleichgesinnten aufgenommen.

Laut Anklage soll sich der Jugendliche eine Bauanleitung für eine Kalaschnikow bestellt und erfragt haben, wie man sie benutzt und instand hält. In Chats erkundigte er sich demzufolge, wie man einen Sprengstoffgürtel herstellen könnte, ohne in Verdacht zu geraten. Gegenüber einem als Chatpartner getarnten verdeckten Ermittler des Verfassungsschutzes soll er angegeben haben, er sei nicht nach Deutschland eingereist, um hier zu leben. Vielmehr plane er "etwas Größeres".

Im Fall einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine Jugendstrafe von zehn Jahren. Weitere drei Prozesstage sind bis zum 4. September geplant.

Osternienburger Land

Pressemitteilung Landgericht Halle