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Mord an Chinesin: Stiefvater fordert hohe Strafe

26.02.2017, 23:01

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Der Stiefvater des mutmaßlichen Mörders einer chinesischen Studentin hat sich vor Gericht in einer emotionalen Erklärung klar von dem Verbrechen distanziert. Er verabscheue die grausame Tat, sagte der Polizeibeamte am Dienstag am Landgericht in Dessau-Roßlau. "Ich kann mir nur wünschen, dass sie mit größtmöglicher Härte bestraft werden", sagte er mit Blick auf seinen 21 Jahre alten Stiefsohn und dessen mitangeklagte Ex-Partnerin. Beide hätten das Leben seiner Familie zerstört. Er äußerte tiefes Mitgefühl für die Familie der getöteten Studentin. Der Mann brach in Tränen aus.

Die Mutter und der Stiefvater waren in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, weil sie Polizeibeamte in Dessau waren und der Verdacht entstand, sie könnten Einfluss auf die Ermittlungen genommen haben. Sie mussten ihre Dienstposten verlassen. Dazu sagte der Stiefvater des Angeklagten: "Meine Frau und ich haben nie etwas vertuscht." Er sprach von einer Hetzkampagne der Medien, es würden Spekulationen und Unwahrheiten verbreitet.

Seit November vergangenen Jahres müssen sich die beiden 21-Jährigen vor dem Landgericht Dessau-Roßlau wegen Vergewaltigung und gemeinschaftlichen Mordes an der Chinesin verantworten. Im Mai 2016 sollen sie die Studentin misshandelt und getötet haben.