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Mutter von Mord-Opfer: Sie wollte heiraten, aber später

02.01.2020, 12:28
Stefan Puchner
Stefan Puchner dpa

Halle (dpa/sa) - Im Prozess um den Mord an einer 18-Jährigen im Sommer 2019 in Halle hat die Mutter der jungen Frau ausgesagt, ihre Tochter habe den Angeklagten heiraten wollen. Ihre Tochter sei mit der Hochzeit einverstanden gewesen, wollte aus finanziellen Gründen aber noch abwarten, sagte die Frau am Donnerstag vor dem Landgericht in Halle. Ihren Angaben zufolge sollte die Hochzeit ursprünglich im Sommer 2019 im Iran stattfinden.

Angeklagt ist ein 29 Jahre alter Afghane wegen Mordes. Er soll seine Verlobte aus niedrigen Beweggründen im Juli 2019 mit 34 Messerstichen in einer Wohnung in Halle getötet haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich die junge Afghanin von dem Mann trennen wollte. Beide waren nach den Angaben der Mutter der 18-Jährigen seit drei Jahren verlobt. Sie tritt in dem Prozess als Nebenklägerin auf.

Dem Gericht schilderte sie als Zeugin sachlich, dass sie ihre Tochter in der gemeinsamen Wohnung stark blutend auf dem Fußboden aufgefunden habe, als sie nach Hause gekommen sei. Die 18-Jährige sei unbekleidet, eine Hose zerschnitten gewesen. Die Mutter habe Nachbarn gebeten die Polizei zu rufen. In der Zwischenzeit habe sie versucht ihre Tochter anzuziehen. Dabei sei Blut an ihre eigene Kleidung gelangt. Die 18-Jährige starb noch am selben Tag im Krankenhaus. Die Polizei nahm den Verlobten am Hauptbahnhof in Frankfurt am Main fest. Der Prozess wird am 16. Januar fortgesetzt.