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Tullner mahnt in Diskussion um Lehrermangel zu Besonnenheit

05.05.2017, 13:28

Magdeburg (dpa/sa) - In der Diskussion um Lehrermangel und Unterrichtsversorgung hat Bildungsminister Marco Tullner (CDU) zu Besonnenheit aufgerufen. "Jede Stelle wird ausgeschrieben und besetzt", sagte er am Freitag im Magdeburger Landtag. Den Rahmen dafür gebe jedoch der Haushalt vor. Ziel für das Jahr 2017 seien 14 237 Lehrerstellen. Zu Beginn des Jahres waren es Tullner zufolge 14 023. Die Unterrichtsversorgung lag zuletzt deutlich unter dem von der Koalition angestrebten Wert von 103 Prozent.

Der Bildungsexperte der Linken, Thomas Lippmann, kritisierte, die Neueinstellungen reichten nicht einmal aus, um Altersabgänge auszugleichen. Auch die Grünen forderten, die Zahl der geplanten Neueinstellungen nach oben zu korrigieren. Das Thema Unterrichtsversorgung müsse endlich Chefsache der Landesregierung werden. "Es fehlt an klaren Zeichen, die auch bei den Menschen im Land ankommen", sagte der Abgeordnete Wolfgang Aldag.

Neben Neueinstellungen seien weitere Maßnahmen nötig, räumte Tullner ein. So sollen Referendare früher eigenverantwortlich unterrichten, der Abbau von Bürokratie den Lehrern Luft im Alltag verschaffen. "Wir müssen auch den Mut haben, Dinge auszuprobieren." Das gelte auch für sogenannte effizienzsteigernde Maßnahmen, etwa größere Klassen. Derzeit werde jede Schule zur Vorbereitung auf das kommende Schuljahr individuell beraten.