Verwaltungsaufwand reduziert: NordLB sieht sich im Plan
Hannover (dpa) - Die angeschlagene Norddeutsche Landesbank (NordLB) ist gut ins neue Geschäftsjahr gestartet. In den ersten drei Monaten betrug das Konzernergebnis nach Steuern 54 Millionen Euro und übertraf das des Vorjahresquartals (43 Millionen Euro). "Wir haben unsere Kosten entgegen dem Branchentrend weiter deutlich reduziert", erklärte NordLB-Vorstandschef Thomas Bürkle bei der Vorlage der Quartalsergebnisse am Dienstag. Fürs Gesamtjahr erwartet er wegen anstehender Restrukturierungskosten wie angekündigt einen Verlust.
Im Quartalsvergleich sank der Verwaltungsaufwand um 9 Prozent auf 265 Millionen Euro. Allerdings schlugen in den ersten drei Monaten mit 10 Millionen Euro erstmals auch Restrukturierungskosten zu Buche. Im Rahmen ihrer Neuausrichtung hat die Finanzgruppe ihre Bilanzsumme von 154 Milliarden Euro zum Jahresende auf nun 148,2 Milliarden Euro reduziert. Die harte Kernkapitalquote der Bank lag bei 6,75 Prozent.
Die NordLB hatte wegen des schwierigen Geschäfts bei Schiffsfinanzierungen Milliardenverluste verzeichnet und benötigt eine Finanzspritze von rund 3,63 Milliarden Euro. Die Europäische Kommission muss das geplante Rettungspaket noch billigen. Den größten Teil müssen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt schultern, die Sparkassengruppe den Rest. Die Mitarbeiterzahl soll in den kommenden fünf Jahren von 5500 auf dann 2800 bis 3000 Vollzeitstellen reduziert werden. Das Geschäftsmodell der neu aufgestellten NORD/LB soll sich künftig auf das Firmenkundengeschäft, Spezialfinanzierungen wie Erneuerbare Energien, die Immobilienfinanzierung, das Kapitalmarktgeschäft sowie das Privatkundengeschäft konzentrieren.