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Fußball 1. FC Magdeburg: Das glückliche Händchen des Otmar Schork

Seit zwei Monaten zeigt sich Christian Titz für die Geschicke des Fußball-Drittligisten 1. FC Magdeburg verantwortlich - und sorgte bei diesem für einen großen Aufschwung. Deshalb sieht Sportdirektor Otmar Schork in Titz „genau den richtigen“ Coach für den Club.

Von Kevin Gehring Aktualisiert: 14.4.2021, 07:50

Magdeburg. Als Otmar Schork am Sonnabend nach dem Auswärtssieg des 1. FC Magdeburg im Sonnenschein durch das Rostocker Ostseestadion flanierte, fühlte er sich glatt ein Jahrzehnt zurückversetzt. Erinnerungen vom 20. April 2011 kamen hoch. „Ich habe vor zehn Jahren auch hier gelacht“, erzählte er. Damals gastierte Schork mit dem SV Sandhausen bei der „Kogge“. Auch damals waren die Gäste Außenseiter, kämpften um den Klassenerhalt in Liga 3, während Hansa um den Zweitliga-Aufstieg spielte. Und auch damals glückte die Überraschung.

War es vor zehn Jahren noch ein früher Treffer von Frank Löning, der Glücksgefühle bei Schork auslöste, waren es am Sonnabend die Tore von Baris Atik und Sören Bertram, die den Auswärtssieg perfekt machten – und die dafür sorgten, dass der FCM seine famose Serie fortsetzen konnte. Nunmehr sechs Partien in Folge sind die Blau-Weißen unbesiegt, die vergangenen vier Partien gewannen sie allesamt und kassierten dabei kein einziges Gegentor.

„Titz genau der richtige Trainer“

Der spielerische Plan vom neu installierten Cheftrainer Christian Titz geht auf. Folglich ging auch der Plan des Sportdirektors auf, der den 50-Jährigen nach dem Rücktritt von Thomas Hoßmang an die Elbe lotste. „Natürlich muss man sagen, dass Christian Titz genau der richtige Trainer ist“, freute sich Schork über den gelungenen Schachzug bei der Besetzung auf der Trainerbank. „Natürlich bin ich froh, dass wir da ein glückliches Händchen hatten“, gestand Schork. Die Herangehensweise und die Art, wie Titz spielen lässt, würden genau zum Verein passen, schwärmte er.

Im Moment des Erfolgs richtete der 63-Jährige aber auch Worte an Thomas Hoßmang, der den Posten am 8. Februar freiwillig geräumt hatte. „Man muss mit Hochachtung sehen, dass Thomas den Weg freigemacht hat“, sagte Schork. „Das ist ihm anzurechnen.“

Ex-Coach Hoßmang lebte Teamgeist vor

Damit habe der Ex-Coach genau die Eigenschaft vorgelebt, die den FCM derzeit so stark macht: seine eigene Person für den Erfolg der Mannschaft hinten anzustellen. Fakt ist aber auch: Andernfalls hätte der Verein angesichts der anhaltenden Erfolglosigkeit wohl reagieren müssen.

Nach nur zwei Monaten, die Titz nun das Steuer übernommen hat, sind die Blau-Weißen – was die Spielidee und Erfolge angeht – nicht wiederzuerkennen. „Das Entscheidende ist, dass die Mannschaft mittlerweile sehr gut funktioniert und dass sich der Teamgeist extrem verändert hat“, erklärte Schork die Gründe für den Umschwung aus seiner Sicht. Titz habe es hinbekommen, dass im Sinne der Mannschaft und des Vereins gearbeitet werde, hob der Sportdirektor lobend hervor.

Sieben „eminent wichtige“ Spiele verbleiben

Fakt sei jedoch auch, „dass du mit 37 Punkten absteigst“, warnte Schork im Moment des Erfolgs. Daher müsse genau mit der selben Einstellung weitergearbeitet werden. Dass das gelingt, darum macht sich der Verantwortungsträger keine Sorgen. „Ich bin mir ganz sicher, dass die Mannschaft nicht überheblich werden wird“, erklärte er. „Von daher glaube ich in keiner Weise, dass wir jetzt nachlassen.“

Immerhin warten auf den FCM noch sieben „eminent wichtige“ Spiele bis zum Saisonende, angefangen am Sonnabend zu Hause gegen den FSV Zwickau. Dann wollen die Elbestädter und Christian Titz ihrem Sportdirektor wieder einen Grund liefern, nach der Partie bestens gelaunt zu sein.