Magdeburg l 56 Tage ist es her, als sich Morten Behrens zum letzten Mal freuen durfte, dass bei ihm hinten die Null stand. Der FCM feierte damals im winterlich kalten Münchner Vorort Unterhaching einen 2:0-Sieg. Und drei Punkte aus der bayerischen Landeshauptstadt entführen wollen der Torhüter des abstiegsgefährdeten 1. FC Magdeburg und seine Teamkollegen auch heute wieder, wenn sie um 14 Uhr am Bayern-Campus bei der Zweitvertretung des Rekordmeisters antreten.
Einen Punkt hätte der Tabellen-18. zumindest sicher, wenn er mal wieder kein Gegentor kassieren würde. Neun Mal in Folge ist das zuletzt nicht gelungen. Was besonders die Laune von Behrens trübt: „Jedes Gegentor ärgert mich.“ Zumal die Magdeburger, seitdem Christian Titz das Team vor fünf Spieltagen übernommen hatte, immer in Rückstand gerieten. Zumeist sogar mit dem ersten Schuss des Gegners. „Schwer zu sagen, woran das liegt“, so Behrens. An ihm – so viel ist klar – nicht. Der 23-Jährige spielt eine starke Saison und rettet Blau-Weiß regelmäßig mit seinen Paraden. „Ärgerlich“ findet auch Titz die vielen frühen Gegentore: „Das tut uns weh im Spiel“, so der Trainer: „Den Gegentoren zuletzt gingen aber mehrfach individuelle Böcke voraus. Da müssen wir uns konsequenter verhalten.“
Auf der Zu-Null-Mission ist also vor allem die Abwehr gefragt. Doch die Viererkette muss Titz umbauen, fehlt doch im Vergleich zum 1:1 gegen Mannheim Rechtsverteidiger Henry Rorig. „Schade für ihn, er war gut drauf und hat uns zuletzt geholfen“, sagt Titz.
Neuerdings definiert sich auch Behrens noch stärker als Teil der Abwehr. Denn im Spielaufbau rückt er deutlich aus seinem Tor heraus, agiert als eine Art „Libero“. Für die Philosophie von Titz, der den Schleswig-Holsteiner aus seiner HSV-Zeit kennt, typisch. Und wie findet das die Nummer eins selbst? „Ganz gut“, sagt er gewohnt zurückhaltend. „Ich habe immer gern am Spiel teilgenommen. Schön, wenn ich mich jetzt noch mehr einbringen kann und wir als Mannschaft damit dominanter auftreten können.“
Ob die Magdeburger bei der Bayern-Reserve ähnlich viel Ballbesitz bekommen wie zuletzt, bleibt abzuwarten. Das Team von Holger Seitz ist eine Wunderkiste. Auch Titz fragt sich, wer vom 28-Mann-Kader heute wieder aufgeboten wird. Dass es für die Münchner bereits das dritte Spiel binnen sieben Tagen ist, sollte aufgrund der jüngsten Rotation zumindest kein Problem für die Gastgeber sein.
Behrens jedenfalls umreißt schon einmal grob den Matchplan, mit dem der Tabellenerste der Vorsaison zu schlagen sein kann: „Wir müssen den Bayern unser Spiel aufzwingen, vor dem Tor unsere Chancen nutzen und hinten solange wie möglich die Null halten.“ Im besten Fall, das hoffen wie Behrens auch alle FCM-Fans, über die vollen 90 Minuten. Wie vor gut zwei Monaten gegen Unterhaching.
Aktuelle Infos zur Partie in München gibt es natürlich in unserem FCM-Liveblog.
